Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Restaurant im ostukrainischen Kramatorsk wurden laut Behörden mindestens neun Menschen getötet.Bild: www.imago-images.de / imago images
International
28.06.2023, 14:4128.06.2023, 14:50
Triggerwarnung: Im folgenden Text werden Gewalthandlungen geschildert und gezeigt, die belastend und retraumatisierend sein können.
Die Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine gehen weiter. Jüngst trafen russische Raketen ein Restaurant in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk. Nach Angaben der Behörden sollen dabei mindestens neun Menschen getötet und 56 weitere verletzt worden sein.
Unter den Toten seien drei Kinder, die aus den Trümmern geborgen worden seien, teilt der staatliche Rettungsdienst der Ukraine am Mittwoch im Onlinedienst Telegram mit. Auch unter den Verletzten sei ein kleines Kind.
Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update!
Hier findest du unseren
Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne
hier auch auf Instagram.
Videos vor Ort geben einen Einblick in den brutalen Angriff auf Zivilist:innen. Ein Mann mit Blut überströmt wird auf der Straße behandelt, eine Frau aus den Trümmern befreit, eine Mutter beruhigt ihr Baby, das ebenfalls mit Blut beschmiert ist.
Es sind Aufnahmen, die nur schwer zu ertragen sind und doch zeigen sie die Realität für so viele Ukrainer:innen. Eine Realität, die etwa das Video des ukrainischen Newsportal "United24 Media" zeigt.
Dramatische Bilder der Rettungsarbeiten in Kramatorsk
Wie die ukrainische Polizei mitteilte, hatte Russland am Dienstag zwei Boden-Luft-Raketen vom Typ S-300 auf die Stadt abgefeuert. Bei dem Angriff wurde das Restaurant Ria Pizza im Zentrum der Stadt zerstört, das bei Journalist:innen und Militärangehörigen beliebt war. Ukrainische Medien berichten, dass sich ausländische Militärausbilder in der Stadt befänden.
"Die Such- und Rettungsarbeiten und die Beseitigung der Trümmer sind im Gange", erklärt der Rettungsdienst im Internet. Bogdan Zuyakov, der ehrenamtlich in der Ukraine tätig ist, teilt Aufnahmen vor Ort. Ein Video zeigt laut ihm die Bergung von zahlreichen Menschen aus den Trümmern.
Neben dem Restaurant wurden Wohnungen, Geschäfte, Autos und eine Post sowie mehrere weitere Gebäude beschädigt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilt. Eine Journalistin von AFP sah vor Ort Rettungswagen, Polizei, Soldaten und den Bürgermeister der Stadt. Vor dem Restaurant versammelten sich zahlreiche Bewohner der Stadt.
In dem Restaurant habe sich zur Zeit des Angriffs "eine große Zahl Zivilisten" aufgehalten, erklärt der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko. "Da waren viele Leute drin – es sind Kinder unter den Trümmern", sagt auch Jewgen, der mit zwei Freunden zu Abend gegessen hatte. "Wir wollten gerade gehen." Doch nun liege einer seiner Freunde unter den Trümmern, sagt er.
Ihr 23-jähriger Halbbruder Nikita habe in der Nähe des Pizza-Ofens gestanden, als der Angriff erfolgt sei, berichtete Natalia unter Tränen. "Sie kriegen ihn nicht heraus, er ist verschüttet. Dachziegel sind auf ihn gefallen." Ein weiteres Video des ukrainischen Newsportal "United24 Media" zeigt das Ausmaß der Zerstörung.
Auch ein von Staub bedeckter Mann in Kochuniform sprach davon, dass viele Leute zum Angriffszeitpunkt im Restaurant gewesen seien. "Ich hatte Glück", sagte der 32-Jährige und zeigte mit dem Finger zum Himmel.
Kramatorsk beherbergt militärische Einrichtungen
Kramatorsk war vor dem Krieg eine Stadt mit 150.000 Einwohnern und ist die letzte Großstadt unter ukrainischer Kontrolle im Osten des Landes. Sie liegt etwa 30 Kilometer von der Front entfernt. Die Stadt ist ein wichtiger Bahnknotenpunkt und beherbergt militärische Einrichtungen. Sie wird regelmäßig zum Ziel russischer Bombenangriffe.
Der Angriff mit den bisher meisten Todesopfern erfolgte im April 2022 auf den Bahnhof, als viele Zivilisten versuchten, wegen des russischen Angriffskrieges aus der Gegend zu flüchten. 61 Menschen starben, mehr als 160 weitere wurden verletzt.
(Mit Material der AFP)
Seit der US-Wahl steht fest: Donald Trump wird erneut ins Amt des US-Präsidenten zurückkehren. Spannend war das Rennen ums Weiße Haus allemal. Doch es war ein Wahlkampf, der von starker Polarisierung und emotionaler Abneigung zwischen den beiden politischen Lagern geprägt war. Er hat die gesellschaftlichen Gräben in den Vereinigten Staaten weiter vertieft.