Nach Beschwerde der Ukraine reagiert HBO.Bild: imago images / Ukraine Presidency/ /ZUMA Wire
International
In diesem Monat jährt sich der russische Überfall auf die Ukraine zum zweiten Mal. Aus dem schnellen Sieg, den der russische Machthaber Wladimir Putin 2021 wohl erwartet hat, wurde nichts. Vielmehr verteidigt sich die Ukraine wacker und auch die Nato-Staaten konnten sich auf weitreichende Unterstützung einigen. Das Jahr 2024 könnte allerdings eine Zerreißprobe dieser Unterstützung darstellen – Grund dafür: Die Präsidentschaftswahlen in den USA.
Sollte der Ex-Präsident Donald Trump als Sieger hervorgehen, könnten die Hilfen aus den USA zum Erliegen kommen – die Europäische Union müsste dann mehr Verantwortung übernehmen. Für die Ukraine könnte das alles bedeuten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenksyj weiß das. Auch deshalb lobbyiert er, wie zu Kriegsausbruch, in allen verbündeten Staaten. Fordert mehr Waffen, weitreichendere Unterstützung und einen zeitnahen Nato-Beitritt.
Aber die Ukraine fordert nicht nur monetäre Unterstützung. Auch die Ideologie soll stimmen. Und diese Forderung macht auch vor der westlichen Popkultur nicht halt. So hat eine konkrete Beschwerde der Ukraine nun wohl dazu geführt, dass der US-Sender HBO einen drastischen Schritt für die dritte Staffel seiner Erfolgsserie "White Lotus" gehen musste.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Miloš Biković wird Unterstützung der Invasion vorgeworfen
Wie "Business Insider" berichtet, hat HBO bekannt gegeben, sich von dem serbischen Schauspieler Miloš Biković zu trennen. Biković sollte in der dritten Staffel der Emmy-nominierten Gesellschaftssatire einen Wellness-Guru spielen. Doch nun wird neu gecastet. Warum HBO diesen drastischen Schritt geht, klärt der Sender nicht auf.
Vermutungen legen allerdings nahe, dass das ukrainische Außenministerium mit der Neubesetzung zu tun haben könnte. Bereits im Januar hatte das Außenministerium auf X, früher Twitter, Kritik geübt, dass mit dem serbischen Schauspieler ein Mann ans Set käme, der Russland seit Beginn der Invasion unterstützt. Gefragt wurde in dem Beitrag: "HBO, ist es für Sie in Ordnung, mit einer Person zu arbeiten, die Völkermord unterstützt und internationales Recht verletzt?".
Der Tweet bekam viel Zuspruch von zahlreichen Kommentator:innen. Einige konnten die Kritik der Ukraine aber wohl nicht verstehen, sie machen darauf aufmerksam, dass der Schauspieler seine Unterstützung nicht öffentlich gezeigt habe. Die Antwort des Senders ist nun wohl dennoch ein klares Nein.
Biković selbst kritisiert gegenüber "Business Insider", dass er aus der Staffel geschmissen wird. "Heute wurde eine gezielte Kampagne gegen mich entfesselt, scheinbar als externes Manöver, um Entscheidungen zu beeinflussen, die einen beunruhigenden Präzedenzfall schaffen können, der das Wesen der künstlerischen Freiheit überschattet", zitiert ihn die Zeitung. Der aktuelle Fall spiegele eine Niederlage der Kunst wider.
In Staffel drei wird Miloš Biković wohl nicht dabei sein.Bild: imago images / ITAR-TASS/ Anatoly Medved
Von dem Vorwurf, den Krieg zu unterstützen, distanziert sich der Schauspieler. Er sei selbst im Krieg aufgewachsen, niemals würde er jemandem eine solche Verwüstung wünschen. Wie "T-Online" berichtet, hatte der Schauspieler allerdings kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf X eine Umfrage geteilt, die zeigen sollte, dass das Vertrauen in Putin viel größer sei, als in Selenskyj. Seit 2021 soll er außerdem russischer Staatsbürger sein.
Wer die deutsche Podcast-Landschaft einigermaßen kennt, hat schon mal von "Hotel Matze" gehört. Seit 2016 gibt es das Interview-Format von Matze Hielscher – und man muss schon konzentriert nachdenken, damit einem ein paar angesagte deutsche Promis einfallen, die noch nicht bei ihm zu Gast waren.