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Ukraine kämpft gegen Munitionsmangel: Der 3D-Drucker soll's richten

05.07.2023, Ukraine, Bachmut: Ein ukrainischer Soldat der 10. Sturmbrigade Edelweiß feuert die Munition einer D-30-Haubitze auf russische Stellungen an der Frontlinie. Foto: Libkos/AP/dpa +++ dpa-Bild ...
Der Krieg in der Ukraine ist auch eine Materialschlacht.Bild: AP / Libkos
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Ukraine kämpft gegen Munitionsmangel: Der 3D-Drucker soll's richten

03.08.2023, 13:07
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Waffenlieferungen an die Ukraine sind ein Thema, das die ganze Welt seit dem russischen Überfall begleiten. Zu Beginn stand vor allem eine Frage im Vordergrund: Was kann geliefert werden, ohne dass es als Eingriff der Nato gewertet wird? In Deutschland starteten Diskussionen über Helme – und die Ausstattung der Bundeswehr. Der damalige ukrainische Botschafter Andrij Melnyk machte Druck, und Deutschland lieferte.

Mittlerweile liefern die USA sogar umstrittene Streumunition, deren Einsatz teilweise illegal ist. Zumindest für jene Staaten, die die Waffensysteme ächten. Russland, aber auch die Ukraine und die USA, gehören nicht dazu. Trotz all der Lieferungen, so macht es den Eindruck, kommt der Westen nicht hinterher. Die Ukraine leidet an Munitionsmangel – und die Lösung des Problems sollen wohl 3D-Drucker sein.

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Zehntausende gedruckte Bomben in der Ukraine im Einsatz

Wie "Businessinsider.com" berichtet, soll die Ukraine mittlerweile auf sogenannte "Bonbon Bombs" setzen. Das Portal bezieht sich in seinem Artikel auf Berichte des "Economist". Demnach stellen wohl diverse Gruppen die Hülsen für die Plastikbomben her – und zwar mittels 3D-Druckverfahren.

So sollen mehrere tausend dieser Geschosse hergestellt worden sein. Das Portal verweist auf eine Gruppe, die erklärt, sie habe in den vergangenen vier Monaten 30.000 dieser Bombenhülsen gedruckt. Eine weitere Gruppe kommt eigenen Angaben zufolge auf 1000 Stück pro Woche.

Das Druckwerk selbst ist nicht im Kampf einsetzbar. Die Hülsen müssen erst einmal mit C4-Sprengstoff gefüllt werden. Anschließend werden sie verschickt. Die Sprengkraft sei nach Angaben der Bombenbauer enorm – angeblich seien sie effektiver als kleinere herkömmliche Granaten.

Außerdem bemerkenswert: Laut einer nicht-ukrainischen Bomben-Druck-Gruppe sind die Hülsen der Geschosse besonders billig. So würde der nicht-explosive Teil der 27 Zentimeter hohen Bombe weniger als 3,85 Dollar kosten. Der benötigte 3D-Drucker habe 1200 Dollar in der Anschaffung gekostet.

Der Gruppenchef gehe davon aus, dass seit November 2022 mindestens 65.000 Bombenhülsen aus europäischen Staaten in die Ukraine geschleust worden sind. Der ukrainische Zoll, so zitiert der "Economist" den Anführer, drücke dabei ein Auge zu. Die Sendungen würden als Kinderspielzeug oder Kerzenständer eingestuft.

Es kämen laut dem Bericht aber auch größere 3D-Druck-Bomben zum Einsatz. Das Magazin beruft sich auf einen ukrainischen Soldaten, der angegeben haben soll, dass das Militär rund 200 verschiedene Modelle und Größen einsetze. Die gedruckten Bomben sind nicht die erste ukrainische Improvisation in Sachen Waffentechnologie. Berichten zufolge sollen auch schon als Panzerabwehrkanonen umgebaute Pick-ups eingesetzt worden sein.

Woran es der Ukraine also offensichtlich nicht mangelt, ist Ideenreichtum. Und, wie der "Economist" klarstellt, Rohsprengstoff, mit dem die improvisierten Waffensysteme befüllt werden können.

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