2016 sollen Pornostar Stormy Daniels und Ex-Präsident Donald Trump eine Affäre gehabt haben –diese könnte dem Präsidentschaftskandidaten zum Verhängnis werden.Bild: imago stock&people / Damairs Carter
International
Ex-Präsident Donald Trump befindet sich schon im Wahlkampffieber. Er will zurück ins Weiße Haus. "2024 ist die letzte Schlacht", verkündet er bei einem Wahlkampfauftritt in Davenport im Bundesstaat Iowa. Wenn er die Wahl gewinne, werde er der Herrschaft des korrupten Washingtoner Establishments ein Ende setzen. Dass er selbst nicht immer mit ehrlichen Mitteln seine Ziele erreicht, wird nun erneut deutlich.
Trump soll Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels geleistet haben. Nach eigenen Angaben habe sie 2006 Sex mit Trump gehabt. Dessen damaliger und mittlerweile von ihm abgerückter Anwalt Michael Cohen zahlte nach eigenen Aussagen im Auftrag Trumps 2016 Schweigegeld an sie. Und zwar 130.000 Dollar, das sind umgerechnet rund 122.000 Euro. Damit sollte Daniels kurz vor der damaligen Präsidentschaftswahl zum Schweigen gebracht werden – was in den USA als illegal betrachtet wird.
Trump und seine Anwälte räumen die Zahlung mittlerweile ein, bestreiten aber, dass Trump etwas mit der Darstellerin gehabt habe. Doch jetzt legt sich Daniels, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heißt, selber mit dem politischen Schwergewicht an. Der Pornostar sagt vor der New Yorker Staatsanwaltschaft gegen den Ex-Präsidenten aus.
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Stormy Daniels sagt gegen Trump aus
"Auf Ersuchen des Büros der Staatsanwaltschaft von Manhattan haben Stormy Daniels und ich uns heute mit Staatsanwälten getroffen", twittert ihr Anwalt Clark Brewster. "Stormy hat auf Fragen geantwortet und sich bereit erklärt, sich als Zeugin oder bei Bedarf für weitere Untersuchungen zur Verfügung zu halten."
Die Echtheit des Tweets wurde der Deutschen Presse-Agentur von Brewsters Büro bestätigt. Daniels bedankte sich ebenfalls auf Twitter bei ihrem Anwalt für seine "Hilfe in unserem anhaltenden Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit". Trump bleibt rigoros bei seiner Version: Es sei nichts zwischen ihm und Daniels passiert.
Über seine Plattform "Social Truth" teilt er mit, er habe in dem "Horseface"-Fall nichts verbrochen. "Pferdegesicht" – so nennt Trump Daniels. Das letzte Mal habe er sie vor 18 Jahren auf einem Golfplatz gesehen. "Ich machte ein Foto mit ihr und trug dabei meine gesamte Golfausrüstung – samt Hut", schreibt er. Er streitet die Affäre mit Daniels ab. Es sei nichts als eine Hexenjagd.
Auf die Frage, wie Daniels mit dem Druck umgehe, reagiert sie mit Humor. "Wenn man bedenkt, dass ich Pferde besitze, ist es ein Wunder", schreibt sie. Dabei spielt sie offenbar auf Trumps Nickname an, den er ihr verpasst hat: "Horseface".
Die Porno-Darstellerin hatte in der Vergangenheit allerhand pikante Details über die Affäre enthüllt. Etwa über Trumps bestes Stück. Es sehe aus "wie die Pilzfigur in Mario Kart", schreibt sie etwa in ihrem Buch "In aller Offenheit". Darüber sprach sie auch offen in der US-amerikanischen Late-Night-Show mit Jimmy Kimmel.
Aber auch Trumps ehemaliger Anwalt Cohen spielt eine zentrale Rolle in dem Verfahren. Er hat bereits vor der New Yorker Grand Jury gesprochen. Dabei lieferte er Details zur Rolle Trumps bei den Zahlungen an Daniels. Cohen bekannte sich 2018 vor Gericht mehrerer Vergehen schuldig, darunter Verstöße gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung wegen der Schweigegeldzahlungen an Daniels. Im Dezember 2018 wurde er verurteilt. Nun könnte ein Urteil gegen Trump folgen.
Trumps ehemaliger Anwalt Michael Cohen wurde 2018 verurteilt.Bild: X02844 / ANDREW KELLY
Anklage gegen Trump könnte bald erhoben werden
Das Geschworenen-Gremium entscheidet in den USA nach Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft, ob in einem Fall Anklage erhoben werden soll. US-Medien gehen davon aus, dass dies bei Trump in den kommenden Tagen passiert. Er wäre der erste ehemalige US-Präsident, der wegen eines Verbrechens angeklagt wird.
(Mit material der dpa)
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