Nur noch wenige Tage müssen die Wähler:innen in den USA warten – dann steigt das erste TV-Duell zwischen Joe Biden und Donald Trump. Es ist eines der frühesten Aufeinandertreffen der Art, die jemals in einem US-Wahlkampf stattgefunden haben.
Trump war in den vergangenen Monaten lange vor allem vor dem New Yorker Strafgericht zu sehen. Dort saß er in mehreren Sitzungen wegen gefälschter Geschäftsunterlagen auf der Anklagebank – und wurde letztendlich für schuldig befunden. Während dieser Zeit konnte sich der ehemalige – und womöglich künftige – US-Präsident vor dem Gericht auf den Support einer großen Entourage verlassen.
Nur eine Person ließ sich während des Strafprozesses nicht in New York blicken: Ehefrau Melania. Ihr Verhältnis zu Donald Trump gilt als zunehmend distanziert. Melania-Expert:innen bezweifeln nun sogar, dass sie bei einem Wahlsieg Trumps mit ihm ins Weiße Haus einziehen würde.
Donald Trump konnte während des Gerichtsprozesses auf die Unterstützung einer großen Entourage zählen. Vor dem Gerichtsgebäude zeigte er sich mit vielen Kolleg:innen und Vertrauten, wie Rechtsaußen-Politiker Vivek Ramaswamy, dem Sprecher des Repräsentantenhauses Mike Johnson oder Doug Burgum, der als Favorit auf die Rolle als Trump-Vize gilt. Melania Trump hingegen blieb dem Prozess fern.
Donald Trump äußerte in einem Interview, seine ganze Familie, besonders seine Ehefrau, hätten unter dem Prozess gelitten – sogar mehr als er selbst. Für Melania sei es sehr hart gewesen, teilte Trump dem Sender Fox News mit.
Dennoch wundern sich viele Beobachter:innen, dass Melania ihren Ehemann nicht vor Gericht supportet hat. Dazu kommt, dass sie auch bei anderen öffentlichen Auftritten nicht anwesend war. Im März antwortete sie auf die Frage, ob sie die Wahlkampf-Kampagne ihres Mannes unterstützen werde: "Stay tuned." Auf Deutsch bedeutet das sowas wie "bleiben Sie gespannt" oder "bleiben Sie dran".
Auch zu Trumps Geburtstag am 14. Juni gratulierte Melania ihrem Ehemann nicht öffentlich, obwohl sie auf Social-Media-Kanälen aktiv ist.
Nun berichtet das Nachrichtenportal "Axios", dass Melania bei einem möglichen Wahlsieg Donald Trumps sogar dem Weißen Haus fernbleiben könnte. Eine "handvoll" Melania-Expert:innen äußerten dem Nachrichtenportal gegenüber Zweifel daran. Normalerweise ist es üblich, dass US-Präsident:innen mit ihren Partner:innen im Weißen Haus wohnen.
Wahrscheinlicher sei es, dass sie zwischen ihrem aktuellen Wohnsitz in Palm Beach und New York hin- und herpendele. In New York soll der Sohn des Ehepaars Baron bald studieren. Nur zu feierlichen Anlässen wie Staatsdinnern oder besonderen Veranstaltungen solle Melania ins Weiße Haus kommen.
Mary Jordan von der "Washington Post", die ein Buch über Melania geschrieben hat, erklärte "Axios" dazu: "Melania macht, was Melania will." Kate Andersen Brower, Autorin mehrerer Bücher über das Weiße Haus und First Ladies, ergänzt, Melania habe es in Trumps Amtszeit zwischen 2017 und 2021 "gehasst, in Washington zu sein".
Dementsprechend distanziere sich Melania von Trump und der Politik-Bubble in Washington.