Das Entwenden geheimer Dokumente ist nur eines von vielen möglichen Delikten, für die Ex-Präsident Donald Trump sich verantworten muss.Bild: AP / Chris Carlson
USA
Ex-Präsident Donald Trump hat im Januar 2021 das Weiße Haus mit Pauken und Trompeten verlassen. Unvergessen der Sturm aufs Kapitol, bei dem Trump-Anhänger:innen in das Regierungsgebäude der USA eindrangen, randalierten und Menschen verletzten. Dabei ging es um den Vorwurf der "gestohlenen Wahl".
Und auch nachdem der Ex-Präsident Washington verlassen hat, ist es um ihn nicht ruhiger geworden. Er soll außerdem klammheimlich geheime Dokumente entwendet haben. Insgesamt geht es um 700 Seiten – einige davon sind der höchsten Geheimhaltungsstufe zugeordnet.
Seit das aufgefallen ist, wird gegen Trump ermittelt. Wusste er von der Sicherheitsstufe der Dokumente? Er meint, nein. Aber bereits im Juni ist eine Tonaufnahme aufgetaucht, die starke Zweifel an dieser Aussage aufkommen lassen. Und jetzt sagt auch noch Trumps frühere Pressesprecherin gegen ihn aus.
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Trump plädiert auf Unschuldig
Im Juni hatte Trump in 37 Anklagepunkten auf nicht schuldig plädiert. Dabei ging es um die Geheimdokumente, Trumps Kenntnis darüber – und darum, weshalb der Ex-Präsident die Schriften nicht direkt bei Aufforderung zurückgegeben hatte.
In einem Interview mit dem Fernsehsender Fox sagt Trump nach der Anklage auf die Frage, warum er die Dokumente nach Aufforderung nicht zurückgegeben habe:
"Weil ich sie kistenweise hatte. Ich wollte zuerst durch die Kisten gehen und meine persönlichen Dinge herausholen. Ich wollte sie noch nicht an das Nationalarchiv übergeben. Und ich war sehr beschäftigt, wie Sie gesehen haben."
Teil der Verhandlungen waren Gesprächsmitschnitte, die beweisen sollen, dass Trump mit den Dokumenten geprahlt habe. Konkret gehe es dabei laut CNN angeblich auch um ein geheimes Pentagon-Dokument, das sich mit dem möglichen Angriff auf den Iran beschäftigen soll. Dies sollen informierte Kreise gegenüber CNN bestätigt haben.
Von einer Geheimhaltungsstufe will Trump nichts gewusst haben.Bild: AP / Matt Rourke
Trump selbst hatte zu seiner eigenen Verteidigung erklärt, dass in seinem Haus keine Geheimdokumente, sondern nur Papiere gewesen seien – denn er selbst habe sie vor dem Ausscheiden aus dem Amt freigegeben. Die Aufnahme allerdings soll darauf hinweisen, dass Trump sehr wohl um den Geheimhaltestatus der Papiere wusste.
Zeugin aus Weißen Haus mit neuen Informationen
Doch für Trump kommt es noch dicker. Denn nun sagt die ehemalige Sprecherin des Weißen Hauses gegen ihren früheren Chef aus.
Stephanie Grisham ist die frühere Sprecherin des Weißen Hauses und von Ex-Präsident Trump.Bild: AP / Jacquelyn Martin
In einem Interview mit MSNBC erklärte Stephanie Grisham, die frühere Sprecherin des Weißen Hauses: "Ich habe gesehen, wie er den Leuten im Mar-a-Lago auf der Terrasse des Speisesaals Dokumente zeigte." Trump habe keinen Respekt vor Verschlusssachen, meint sie.
CNN hat die Aufnahme mittlerweile ausgestrahlt. Daraufhin hat Trump allerdings erklärt, er selbst habe das Dokument, auf das in der Aufnahme Bezug genommen wird, gar nicht besessen. Die Aufnahme, meint Trump, entlaste ihn genau genommen sogar.
In einem Interview mit ABC-News erklärt Trump: "Ich würde sagen, es war Angeberei; wenn Sie die Wahrheit wissen wollen, war es Angeberei." Er habe geredet und dabei Papiere hochgehalten, das seien aber keine Geheimdokumente gewesen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist einer der beliebtesten Politiker Deutschlands. Ganz anders als sein Chef, Bundeskanzler Olaf Scholz. Der will trotzdem Kanzlerkandidat seiner Partei werden.