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Joe Biden: Putin hat sich mit Ukraine-Krieg "erheblich verkalkuliert"

President Joe Biden speaks at the Summit on Fire Prevention and Control in the South Court Auditorium on the White House complex in Washington, Tuesday, Oct. 11, 2022. Biden is reevaluating the U.S. r ...
Der amerikanische Präsident Joe Biden fordert, dass Wladimir Putin für seine Atomwaffen-Drohungen zur Rechenschaft gezogen wird. Bild: AP / Susan Walsh
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US-Präsident Joe Biden: Putin hat sich mit Ukraine-Krieg "erheblich verkalkuliert"

12.10.2022, 10:57
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Kremlchef Wladimir Putin hat sich mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden verschätzt. "Ich denke, er ist ein rationaler Akteur, der sich erheblich verkalkuliert hat", sagte Biden dem US-Sender CNN in einem Interview, das am Dienstagabend (Ortszeit) ausgestrahlt wurde. Putin sei fälschlicherweise davon ausgegangen, die Ukrainer würden sich einer russischen Invasion unterwerfen. "Ich glaube, er dachte, er würde mit offenen Armen empfangen werden", sagte Biden. "Ich glaube, er hat sich einfach völlig verkalkuliert."

Biden kritisiert "Großrussland"-Pläne von Putin

Er glaube zwar, dass Putin rational handle, seine Ziele in der Ukraine aber irrational seien. Dies werde auch deutlich, wenn man sich Putins Rede anhöre, die er unmittelbar nach seiner Entscheidung zum Angriffskrieg gegen die Ukraine gehalten habe. Putin habe dort von der Idee gesprochen, dass er als Führer eines Russlands gebraucht werde, "das alle russischsprachigen Menschen vereint", sagte Biden. "Ich halte das einfach für irrational".

Zur Frage, ob Putin seine Drohungen zum Einsatz von Atomwaffen wahr machen könnte, sagte Biden: "Ich glaube nicht, dass er das tun wird." Aber es sei "unverantwortlich", dass das Staatsoberhaupt einer der größten Atommächte der Welt sage, er könnte eine taktische Atomwaffe in der Ukraine einsetzen. In der Folge könnten Fehler gemacht und Fehleinschätzungen getroffen werden. "Er kann nicht ungestraft über den Einsatz einer taktischen Nuklearwaffe sprechen, als ob das eine vernünftige Sache wäre."

G7-Staaten sichern Ukraine volle Unterstützung zu

Biden nahm am Dienstag an einer Videokonferenz mit den anderen Staats- und Regierungschefs der G7 teil. Diese sicherten der Ukraine nach den massiven russischen Raketenangriffen in den vergangenen Tagen ihre volle Unterstützung zu. Man werde der Ukraine "so lange wie nötig" finanzielle, humanitäre, militärische, diplomatische und rechtliche Hilfe zukommen lassen, ließ die Staatengruppe nach der Videoschalte verlauten.

Russland hatte am Montag landesweit ukrainische Städte mit Raketen angegriffen und dabei vor allem auf Infrastruktur zur Energieversorgung gezielt. Die G7-Staaten verurteilten diese Angriffe in einer gemeinsamen Erklärung auf das Schärfste. Wahllose Angriffe auf unschuldige Zivilisten seien "ein Kriegsverbrechen". "Wir werden Präsident (Wladimir) Putin und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen", sagten die G7-Staaten.

(nik/dpa)

Sorge vor Urankatastrophe in Russland wächst

Russland steht in weiten Teilen unter Wasser. Die Frühjahrsflut soll nach Zählungen der Behörden bereits 18.000 Häuser unter Wasser gesetzt haben. Vor allem in den Gebieten Orenburg im Süden des Ural-Gebirges und im sibirischen Gebiet Kurgan breitete sich demnach die Flut aus. In der gleichnamigen Gebietshauptstadt Kurgan schwoll der Fluss Tobol binnen eines Tages um fast anderthalb Meter an.

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