Erste Ergebnisse und Prognosen zeigen, es läuft nicht nach Plan für die Republikaner. Die erhoffte rote Welle bleibt für Donald Trump und seine Anhänger aus. Bild: AP / Matt York
International
Die Midterms laufen nicht nach Plan für die Republikaner. Noch sind nicht alle Stimmenzettel ausgezählt, doch erste Ergebnisse zeigen: Die rote Welle bleibt wohl aus. Sprich, die Republikaner verlieren das Rennen um Ämter, bei denen sie mit einem festen Sieg gerechnet hatten.
Erste überraschende Wahlsiege für die Demokraten
In Pennsylvania gewinnt etwa Josh Shapiro die Wahl zum Gouverneur. Ein großer Gewinn für die Demokraten. Die ehemalige Sprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki twittert:
"Diese Nacht verläuft bisher nicht ganz so, wie die 'red wavers' vorhergesagt haben."
Die Republikaner bleiben zwar auf Kurs, um die Mehrheit im Repräsentantenhaus zu erringen – doch ihre Hoffnungen auf eine rote Welle haben sich verdunkelt. Die Demokraten haben sich bei einer Handvoll wichtiger Sitze gut geschlagen.
Die USA-Expertin Annika Brockschmidt geht davon aus, dass die Republikaner nach wie vor das Rennen um das Repräsentantenhaus gewinnen – allerdings mit einer niedrigeren Mehrheit, als erwartet. "Die MAGA-Kanditaten sind weniger erfolgreich, als vorhergesagt", schreibt sie dazu auf Twitter.
Brockschmidt zieht Prognosen des amerikanischen Fernsehsenders "MSNBC" heran: Demnach sollen 219 an die Republikaner und 216 Sitze an die Demokarten gehen. Ein "extrem knapper" Sieg. Dies ist Brockschmidt zufolge angesichts der Umfragewerte vor der Wahl "bemerkenswert". "Die Republikaner schwächeln erheblich", schreibt sie auf Twitter.
Doch bei dem Rennen um die Senatssitze bleibt es spannend.
Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Sitzen im Senat
Die Demokraten fahren Siege im Senat in Colorado und New Hampshire ein – sowie im Bundesstaat Pennsylvania, das zu einem der wichtigsten und spannendsten Rennen im Senat gehört.
Amerikanische Fernsehsender wie "CNN" und "Fox News" rufen in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) den Demokraten John Fetterman zum Sieger aus. Der bisherige Vizegouverneur des Ostküstenstaates gewann demnach knapp gegen seinen republikanischen Rivalen Mehmet Oz. Dass die Demokraten von Präsident Joe Biden das Mandat gewinnen konnten, könnte es ihnen ermöglichen, ihre hauchdünne Senatsmehrheit zu verteidigen.
Demokrat John Fetterman gewinnt die Wahl um den Senatssitz im Bundesstaat Pennsylvania. Bild: AP / Gene J. Puskar
Es bleiben noch die Ergebnisse der restlichen vier sehr knappen Rennen abzuwarten. Allerdings führen laut aktuellen Prognosen die demokratischen Kandidat:innen in Georgia, Nevada und Arizona. In Wisconsin hält sich der MAGA-Republikaner und rechtsextreme Verschwörungstheoretiker Ron Johnson knapp an der Spitze.
Expert:innen und Prognosen rechnen den Demokraten gute Chancen zu, das Rennen um die Senatsmehrheit zu gewinnen. Doch werden die Republikaner diesen Sieg auch anerkennen?
Donald Trump ruft zu Protesten auf
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat am Tag der Midterms über angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Stimmabgabe geschimpft und zu Protesten aufgerufen. In Detroit sei Wähler:innen im Wahllokal gesagt worden, sie hätten schon abgestimmt: "Dies geschieht in großer Zahl, auch andernorts. Protestieren, protestieren, protestieren!", schrieb Trump am Dienstag auf der von ihm mitbegründeten Social-Media-Plattform "Truth Social" – ohne Belege für seine Behauptungen vorzulegen.
Auch würden elektronische Wahlgeräte in konservativen Bezirken des umkämpften Bundesstaates Arizona angeblich nicht funktionieren. In einer Serie von Posts verbreitete Trump ohne Belege weitere Anschuldigungen über angeblichen Betrug bei den Zwischenwahlen. Er schrieb unter anderem: "Geschieht das Gleiche mit dem Wahlbetrug wie 2020?"
Donald Trump zweifelt bereits den Wahlprozess an und ruft zu Protesten auf. Bild: AP / Andrew Harnik
Der 76-Jährige weigert sich bis heute, seine Wahlniederlage gegen den Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl 2020 einzugestehen. Trump verbreitet seitdem unbeirrt Behauptungen, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Im Zuge dessen hatten Trump-Anhänger am 6. Januar 2021 das Kapitol in der US-Hauptstadt Washington gestürmt. Mehrere Menschen kamen damals ums Leben.
Die Frage bleibt offen, ob die MAGA-Kandidat:innen ihre Niederlage anerkennen werden. Derzeit liegt die republikanische Kandidatin Kari Lake hinter ihrer Konkurrentin für das Amt als Gouverneurin in Arizona. Im Voraus sorgte sie bereits für Aufregung bei einem Fernsehinterview, dass sie eine Wahlniederlage wohl nicht akzeptieren würde. "Ich werde die Wahl gewinnen und dieses Ergebnis akzeptieren", lautete stets ihre Antwort.
(Mit Material von dpa)
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die skandinavischen Staaten dazu gebracht, ihre Neutralität aufzugeben. Finnland trat im April 2023 der Nato bei. Im März 2024 folgte dann Schweden.