Ron DeSantis will 2024 Präsident der Vereinigten Staaten werden – doch stolpert ständig über seine eigenen Füße.Bild: FR170646 AP / Reba Saldanha
USA
Wahlkampf und Medienarbeit in den USA funktioniert ganz anders als in Deutschland. Es geht ums Polarisieren, um Prominenz, um die Unterstützung von Menschen mit Einfluss – und das in einer Intensität und Loyalität, die sich hierzulande niemand vorzustellen wagt.
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Wer im Jahr 2019 den Wahlkampf des damaligen Präsidenten Donald Trump unterstützt hatte: die einflussreiche und milliardenschwere Familie Murdoch.
Der Name Rupert Murdoch dürfte mittlerweile jedem ein Begriff sein – gilt er doch als der langjährige Patriarch der Familie, die "Fox News", "New York Post", "Wall Street Journal" und andere Medienunternehmen kontrolliert, die vor allem unter Konservativen eine große Macht besitzen. Von Trump hat sich der Medienmogul mittlerweile abgewandt. Sein eigentlich neuer Favorit: Trumps parteiinterner Widersacher Ron DeSantis.
Medienmogul Rupert Murdoch gilt als einer der einflussreichsten Milliardäre in den USA.Bild: PA Wire / Victoria Jones
Nun aber, weniger als zwei Monate nach der erklärten Präsidentschaftskandidatur von DeSantis beginnt der Superreiche wohl, den Glauben an den Politiker zu verlieren. Das zumindest schreibt das Medium "Rolling Stone" und beruft sich dabei auf Insiderwissen.
Seit der Demokrat Joe Biden die Präsidentschaftswahl gegen Donald Trump gewann, unterstützte die mächtige Murdoch-Familie den Gouverneur von Florida. In den Vorwahlen für die Präsidentschaftswahlen 2024 favorisierte auch Rupert Murdoch persönlich den ultrakonservativen DeSantis, vor allem, weil dieser offenbar eine wählbarere und weniger chaotische Weiterentwicklung von Donald Trump darstelle.
Murdoch: DeSantis unfähig, Trump zu besiegen
Doch laut "Rolling Stone" sind die Murdochs in den letzten Wochen zunehmend unzufrieden mit dem Auftreten ihres neuen Politlieblings. Stolperer in der Wahlkampagne, schlechte Umfragewerte und offenbar unfähig, Trump schnell zu entthronen – das soll die Familie Murdoch an DeSantis kritisieren, wie "Rolling Stone" von mehreren Quellen erfahren haben will.
Die Familie habe ernsthaft infrage gestellt, ob der Gouverneur in der Lage sei, Trump in der Präsidentschaftsvorwahl 2024 innerhalb der Republikanischen Partei zu besiegen. Insbesondere Rupert Murdoch habe in privaten Gesprächen und Anrufen seine Zweifel und Frustrationen geäußert und sich zuweilen gefragt, ob ein "Comeback" von DeSantis zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt möglich sei.
In dem Artikel zitiert "Rolling Stone" eine "hochrangie Fox-Quelle" folgendermaßen: "[Ruperts] verständliche Sorge ist, dass wir am Ende sowieso mit Trump feststecken. Und DeSantis schneidet nicht gut ab. Jeder kann das sehen ... [und die Murdochs] sehen es auch."
Zwei der Quellen zufolge habe sich Murdoch privat über DeSantis' pausenlose Strategie des Kulturkampfes aufgeregt und argumentiert, dass sie schlampig ausgeführt werde. Man habe versucht, Trump auf der rechten Seite zu überholen, sei dabei extrem aggressiv vorgegangen – und zwar vor allem, um DeSantis als viel extremeren Kulturkrieger als Trump darzustellen. Dabei habe Murdoch auch ein kürzlich veröffentlichtes Videos kritisiert, indem DeSantis für seine Anti-LGBTQ-Angriffe gelobt wird.
Wer gewinnt das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur – Trump oder DeSantis?Bild: AP / Matt Rourke
Die Quellen hätten unter der Bedingung der Anonymität, um den Inhalt privater Gespräche nicht zu verraten, gesprochen.
Rupert Murdoch habe auf die Anfrage des Mediums nicht reagiert. Auch ein Sprecher der DeSantis-Kampagne habe die Anfrage von "Rolling Stone" ignoriert, heißt es weiter. "Fox News" habe eine Stellungnahme abgelehnt.
Rolf Mützenich ist der Fraktionschef der SPD. In zahlreichen Debatten spricht er für seine Partei im Bundestag. Mützenich ist bekannt für seine Friedenspolitik, gleichzeitig half er aber auch bei der Durchsetzung des Sondervermögens für die Bundeswehr.