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Russische Spionin arbeitete jahrelang in US-Botschaft in Moskau

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Russische Spionin arbeitete jahrelang in US-Botschaft – und wurde dann heimlich entlassen

03.08.2018, 10:51
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Echte Spione fahren in der Regel keine topmodernen Sportwagen und ballern sich mit High-Tech-Waffen den Weg frei, wie James Bond. Sie sitzen viel eher Jahre lang undercover in einem Büro und greifen so viele geheime Daten ab, wie sie können.

Der britische "Guardian" hat jetzt aufgedeckt, dass eine russische Spionin mehr als zehn Jahre als Secret-Service-Mitarbeiterin in der US-Botschaft in Moskau saß. Nachdem sie 2016 enttarnt wurde, haben die amerikanischen Behörden offenbar alles getan, um den Fall unter den Teppich zu kehren.

The U.S. Embassy is reflected in a car in Moscow, Russia, Thursday, March 29, 2018. Britain has accused Russia of a nerve agent attack on ex-spy Sergei Skripal and his daughter, the accusations Russia ...
Die US-Botschaft in Moskau.Bild: AP

Die Russin wurde vom Secret-Service eingestellt, der amerikanischen Strafverfolgungsbehörde, die vor allem als Beschützerin des Präsidenten bekannt ist.

Wie der Guardian berichtet, habe die Frau in der Moskauer Botschaft Zugriff auf geheimdienstliche Informationen und E-Mails gehabt und diese auch an den russischen Inlandsgeheimdienst FSB weitergegeben.

USA haben den Fall offenbar unter den Teppich gekehrt

Erst 2016 soll die Agentin bei einem Sicherheitscheck unter Verdacht geraten sein. Direkt gefeuert wurde sie trotzdem nicht: Die USA wollten offenbar einen peinlichen Skandal verhindern.

Stattdessen sei die Frau unauffällig entlassen worden, als im Zuge des diplomatischen Streits zwischen Russland und den USA im Sommer 2017, hunderte amerikanische Botschafts-Mitarbeiter aus Russland ausgewiesen wurden. Sicherheits-Leck? Bei uns doch nicht!

Zu dem konkreten Fall wollte der Secret-Service dem "Guardian" gegenüber keine Stellung nehmen. Die Behörde teilte aber mit, das ausländische Mitarbeiter in den Botschaften keinen Zugang zu Informationen hätten, die die "Nationale Sicherheit betreffen".

(fh/dpa)