Wer einmal länger in den südlichen Grenzgebieten zum
Gaza-Streifen unterwegs war, kennt das Knallen. Für die Anwohner von Städten wie Sderot ist es zu einer grimmigen Routine geworden. Meistens gefolgt von lauten Warnsirenen.
In der Ferne steigen dann schwarze
Rauchwolken auf. Immer dann, wenn die israelische Raketenabwehr "Iron Dome", zu
deutsch Eisenkuppel, eine Rakete vom Himmel holt, die aus dem Gaza-Streifen abgeschossen wurde.
Am Dienstag morgen war das Knallen wieder da. Erstmals seit den blutigen Protesten in Gaza Ende März wurden wieder Raketen auf Israel abgeschossen.
Mehr noch: Der Beschuss und die anschließende Bombardierung Gazas durch die Israeli Defense Forces (IDF) stellen wohl die schlimmste Eskalation seit dem Gaza-Krieg 2014 dar:
Israel bombardierte 30 Ziele in Gaza, nach eigenen Angaben Stellungen der radikal islamischen Hamas
Zuvor wurden 28 Raketen von Gaza aus abgeschossen, 25 habe Iron Dome abgefangen
Einen Mörser-Einschlag gab es auf dem Hof eines Kindergartens, auch nahe einer Schule stürzten Teile einer Rakete ab
Das IDF meldet, einige der Raketen kämen aus dem Iran
Auf israelischer Seite gab es nur leicht Verletzte (Haaretz)
Israels
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte bereits am Vormittag eine harte
militärische Reaktion auf den Beschuss angekündigt. Nach Medienberichten berief
er eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsstabs ein.
Netanyahu twitterte:
Der
israelische Militärsprecher Jonathan Conricus machte die Hamas und den
Islamischen Dschihad für die Angriffe auf Israel verantwortlich. Am Sonntag
waren bei einer israelischen Attacke im südlichen Gazastreifen drei Mitglieder
des bewaffneten Flügels der Organisation getötet worden.
So zeigt das israelische Militär die Bombardierung:
Die Hamas
sprach sich für die Attacken aus. Ein Sprecher sagte:
"Was der bewaffnete
palästinensische Widerstand heute Morgen getan hat, ist Teil des natürlichen
Rechts auf Verteidigung unseres Volkes und Antwort auf die verbrecherischen
Tötungen durch Israelis"
Die bisherigen internationalen Reaktionen
Nach
Medienberichten versucht Ägypten, die Lage zu beruhigen und mit der Hamas zu
verhandeln.
Die EU
verurteilte die Angriffe auf Israel scharf.
Der
UN-Nahostgesandte Nikolay Mladenov sagte: "Solche Angriffe (...) untergraben
die ernsthaften Bemühungen der internationalen Gemeinschaft, die Situation in
Gaza zu verbessern."
Der
US-Gesandte für den Nahost-Friedensprozess, Jason Greenblatt, verurteilte die
palästinensische Aktion. "Hamas behandelt das wie ein Theaterstück, das
nur für die Live-Berichterstattung aufgeführt wird"
Was könnte die Eskalation bedeuten?
Hier kommt die eingangs erwähnte grimmige Routine wieder ins Spiel.
Mit den Protesten vom März, so sagten schon damals viele Beobachter, lenkte die radikal islamische Hamas auf eine Strategie ein, in der sie sich weltweit als Opfer der israelischen Politik darzustellen versuchte. Statt Raketen auf Israel abzuschießen, ging es um Bilder von palästinensischen Märtyrern an der Grenze.
Jetzt kehrt die Hamas wieder zur alten Taktik der Provokation mit Mörser-Feuer zurück, die sie seit Jahren immer wieder aus Israel abfeuert. Manchmal lösen einzelne Aktionen des militärischen Militärs das Abfeuern von Raketen aus, manchmal gibt es keinen sichtbaren Anlass. Klar ist aber auch, die meisten Geschosse fängt der israelische Raketenschirm ohne Probleme ab.
Die israelische Luftwaffe antwortet für gewöhnlich mit verheerenden Bombardements im Gaza-Streifen. Nach dem aktuellen Zwischenfall könnte sich die Situation wieder auf dieses Hin- und Her einpendeln.
(mbi/mit dpa)
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Die Grünen, die haben laut konservativen und rechten Kräften immer Schuld an allem. Oder der "woke Wahnsinn". Was für viele Revisionisten eigentlich dasselbe ist. Und was machen die Woken laut rechter und konservativer Ecke? Natürlich alles wegcanceln aka zensieren, was nicht in ihre "Ideologie" passe. Die böse "Cancel Culture" ist längst ein Kampfbegriff der Rechten geworden.