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israel - Neue Eskalation am Gaza-Streifen. Eine Erklärung in fünf Punkten

Smoke rises following an Israeli air strike on the Gaza Strip, as seen from the Israeli side of the border, May 12, 2018. REUTERS/Amir Cohen
Erst Mitte Mai hatte Israel mit Luftschlägen auf den Gazastreifen nach palästinensischen Angriffen reagiert. Bild: Amir Cohen/reuters
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Knallen, Sirenen, Rauchwolken – das bedeutet die neue Eskalation am Gaza-Streifen

29.05.2018, 07:3829.05.2018, 19:51
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Wer einmal länger in den südlichen Grenzgebieten zum Gaza-Streifen unterwegs war, kennt das Knallen. Für die Anwohner von Städten wie Sderot ist es zu einer grimmigen Routine geworden. Meistens gefolgt von lauten Warnsirenen.

In der Ferne steigen dann schwarze Rauchwolken auf. Immer dann, wenn die israelische Raketenabwehr "Iron Dome", zu deutsch Eisenkuppel, eine Rakete vom Himmel holt, die aus dem Gaza-Streifen abgeschossen wurde.

So klang das auch heute morgen:

Die aktuellen Angriffe

Am Dienstag morgen war das Knallen wieder da. Erstmals seit den blutigen Protesten in Gaza Ende März wurden wieder Raketen auf Israel abgeschossen.

Mehr noch: Der Beschuss und die anschließende Bombardierung Gazas durch die Israeli Defense Forces (IDF) stellen wohl die schlimmste Eskalation seit dem Gaza-Krieg 2014 dar:

  • Israel bombardierte 30 Ziele in Gaza, nach eigenen Angaben Stellungen der radikal islamischen Hamas
  • Zuvor wurden 28 Raketen von Gaza aus abgeschossen, 25 habe Iron Dome abgefangen
  • Einen Mörser-Einschlag gab es auf dem Hof eines Kindergartens, auch nahe einer Schule stürzten Teile einer Rakete ab
  • Das IDF meldet, einige der Raketen kämen aus dem Iran
  • Auf israelischer Seite gab es nur leicht Verletzte (Haaretz)

So reagierte Israels Regierung

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte bereits am Vormittag eine harte militärische Reaktion auf den Beschuss angekündigt. Nach Medienberichten berief er eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsstabs ein.

Der israelische Militärsprecher Jonathan Conricus machte die Hamas und den Islamischen Dschihad für die Angriffe auf Israel verantwortlich. Am Sonntag waren bei einer israelischen Attacke im südlichen Gazastreifen drei Mitglieder des bewaffneten Flügels der Organisation getötet worden.

So zeigt das israelische Militär die Bombardierung:

So reagierte die Hamas im Gaza-Streifen

Die Hamas sprach sich für die Attacken aus. Ein Sprecher sagte:

"Was der bewaffnete palästinensische Widerstand heute Morgen getan hat, ist Teil des natürlichen Rechts auf Verteidigung unseres Volkes und Antwort auf die verbrecherischen Tötungen durch Israelis"

Die bisherigen internationalen Reaktionen

  • Nach Medienberichten versucht Ägypten, die Lage zu beruhigen und mit der Hamas zu verhandeln. 
  • Die EU verurteilte die Angriffe auf Israel scharf.
  • Der UN-Nahostgesandte Nikolay Mladenov sagte: "Solche Angriffe (...) untergraben die ernsthaften Bemühungen der internationalen Gemeinschaft, die Situation in Gaza zu verbessern."
  • Der US-Gesandte für den Nahost-Friedensprozess, Jason Greenblatt, verurteilte die palästinensische Aktion. "Hamas behandelt das wie ein Theaterstück, das nur für die Live-Berichterstattung aufgeführt wird"

Was könnte die Eskalation bedeuten?

Hier kommt die eingangs erwähnte grimmige Routine wieder ins Spiel.

Mit den Protesten vom März, so sagten schon damals viele Beobachter, lenkte die radikal islamische Hamas auf eine Strategie ein, in der sie sich weltweit als Opfer der israelischen Politik darzustellen versuchte. Statt Raketen auf Israel abzuschießen, ging es um Bilder von palästinensischen Märtyrern an der Grenze.

Jetzt kehrt die Hamas wieder zur alten Taktik der Provokation mit Mörser-Feuer zurück, die sie seit Jahren immer wieder aus Israel abfeuert. Manchmal lösen einzelne Aktionen des militärischen Militärs das Abfeuern von Raketen aus, manchmal gibt es keinen sichtbaren Anlass. Klar ist aber auch, die meisten Geschosse fängt der israelische Raketenschirm ohne Probleme ab.

Die israelische Luftwaffe antwortet für gewöhnlich mit verheerenden Bombardements im Gaza-Streifen. Nach dem aktuellen Zwischenfall könnte sich die Situation wieder auf dieses Hin- und Her einpendeln. 

(mbi/mit dpa)

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