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Insider John Bolton: Melania schockierte Trump mit böser Aktion im Weißen Haus

President Donald Trump and First Lady Melania Trump return to the White House in Washington, DC on Wednesday, May 27, 2020. President Trump and the First Lady are returning from NASA s Kennedy Space C ...
Auch nicht immer einfach, Donald Trump (l.) zu sein. Insider John Bolton berichtet von heftigen Auseinandersetzungen zwischen Melania (r.) und ihm wegen einer dritten Frau.Bild: www.imago-images.de / Kevin Dietsch
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Ex-Berater schildert, wie Melania Trump Erzfeindin aus dem Weißen Haus mobbte

John Bolton rechnet in seinem kürzlich erschienenen Enthüllungsbuch "The Room Where It Happened" mit Donald Trump ab. watson hat die spannendsten Teile des Buches für euch zusammengefasst. Heute der achte Teil der Serie über Melanias Hofstaat und über Zickenkrieg im Weißen Haus.
04.07.2020, 09:17
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Donald Trump ist nicht bekannt dafür, besonders diplomatisch mit seinem Gegenüber umzugehen. Politischen Kontrahenten gibt er gerne mal gehässige Spitznamen oder fordert dazu auf, sie ins Gefängnis zu stecken, wie im Fall von Hillary Clinton.

Besonders übel wird es oft, wenn der Gegenpart weiblich ist. Zumindest legen die von CNN veröffentlichten Insider-Berichte über die Gespräche mit Theresa May und Angela Merkel nahe, dass der Präsident wenig Respekt vor Frauen hat und auch kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn er mit ihnen spricht. Anders lässt sich kaum erklären, dass er es für angebracht empfindet, die Bundeskanzlerin am Telefon als "dumm" zu beschimpfen.

Die watson-Serie "Inside Trump" zum Enthüllungsbuch "The Room Where It Happened" – Teil 8.
Die watson-Serie "Inside Trump" zum Enthüllungsbuch "The Room Where It Happened" – Teil 8.Bild: Kevin Lamarque /reuters / Kevin Lamarque /reuters

Dass Donald Trump auch anders kann, zeigt der Insider-Bericht von Ex-Sicherheitsberater John Bolton. In seinem Enthüllungsbuch, "The Room Where It Happened" beschreibt Bolton eine Situation, in der Trump zwischen zwei mächtigen Frauen vermitteln musste: nämlich der First Lady Melania und Boltons Stellvertreterin Mira Ricardel.

Interessanterweise ging es bei dem Streit auch um einen Tweet von Melania und einen Zickenkrieg, dessen Ursache mysteriös ist und mit Gerüchten über die First Lady zu tun haben könnte.

"Lästerschwestern": Melanias Hofstaat

First Lady Melania Trump hält sich die meiste Zeit gekonnt im Hintergrund. Im Gegensatz zu anderen First Ladys wie Michelle Obama oder Nancy Reagan hat Melania bisher keinen eigenen politischen Schwerpunkt gesetzt. In der Öffentlichkeit ist Trumps Tochter Ivanka deutlich präsenter und erfüllt vielmehr die Funktion einer First Lady als das slowenische Ex-Model.

Allerdings kann sie sich Boltons Darstellungen zufolge gut durchsetzen, wenn es um ihre eigenen Interessen geht. So soll ihr Boltons Mitarbeiterin Mira Ricardel in die Quere gekommen sein. Ricardel war im Wahlkampf-Team von Donald Trump gewesen und wurde von Bolton persönlich als seine Stellvertreterin als nationaler Sicherheitsberater auserkoren. Sie ist eine erfahrene Beraterin, die auch schon unter George W. Bush tätig war und diplomatische Kontakte zum Balkan tätigte, der damals aufgrund des Kosovo-Kriegs im Fokus der US-Außenpolitik stand.

Was genau zwischen Melania und Ricardel vorgefallen war, gelangte nie so richtig an die Öffentlichkeit und auch John Bolton kann es in seinem Buch nur teilweise aufklären, denn der Anlass – dazu gleich mehr – scheint nicht das eigentliche Problem zwischen den beiden Frauen gewesen zu sein. Vielmehr entsteht der Eindruck, dass es hinter den Kulissen zu einem Zickenkrieg im Weißen Haus zwischen der First Lady und Boltons Stellvertreterin gekommen ist.

Deputy National Security Advisor Mira Ricardel (background, R) is present as President Donald Trump attends a November 13, 2018 Diwali Festival of Lights ceremony, at the White House, in Washington, D ...
Auch Boltons Stellverterterin Mira Ricardel (hinten, zweite von rechts) hielt es nicht lange im Weißen Haus aus.Bild: imago stock&people / UPI Photo

"Verdient nicht länger die Ehre, im Weißen Haus zu dienen"

John Bolton beschreibt, wie ihn der Stabschef des Weißen Hauses, John F. Kelly anrief, um ihm mitzuteilen, dass die First Lady seine Stellvertreterin Ricardel gefeuert haben möchte. Die Begründung war laut Bolton, dass Ricardels Team "unkooperativ" bei einer anstehenden Afrika-Reise der First Lady gewesen sei.

Auch Stabschef Kelly war überrascht über die Härte der Forderungen angesichts der Vorwürfe und erzählte Bolton: "Ich weiß auch nicht, wie es so weit kommen konnte." Kelly lästerte in der Folge laut Bolton über Melanias Entourage und bezeichnet diese als "Lästerschwestern".

Auch Boltons Beschreibungen hinterlassen den Eindruck, dass es sich bei der Sache um persönliche Differenzen handelte und der Anlass an sich nicht der eigentliche Grund für die Forderung war, Ricardel zu feuern. Zunächst versuchten Bolton und Kelly daher, die Situation zu entspannen.

Doch die First Lady erhöhte den Druck: Melania Trump ließ in der Folge durch ihre Sprecherin via Twitter zu Ricardel erklären: "Es ist die Haltung des Büros der First Lady, dass sie nicht länger die Ehre verdient, im Weißen Haus zu dienen." Harte Worte von Melania Trump, die sich sonst aus Personalangelegenheiten im Weißen Haus weitgehend heraushält. Auch Bolton kann sich diese Eskalation in seinem Buch nicht wirklich erklären.

Trump über Melanias Forderung: "Holy Fuck"

CNN und das "Wallstreet Journal" mutmaßten, dass die Afrika-Reise nicht der wirkliche Grund für den Streit sei, sondern dass die Absetzung von Boltons Stellvertreterin vielmehr mit Gerüchten zusammenhängt, wonach Ricardel negative Geschichten über die Präsidentengattin in Umlauf gebracht haben soll. Tatsächlich hatte auch Bolton davon gehört, dass seine Stellvertreterin eine undichte Stelle sein könnte. Er verteidigt sie in seinem Buch aber vehement und verdächtigt Verteidigungsminister Mattis stattdessen.

Als schließlich auch der US-Präsident von Melanias Forderung, die stellvertretende Sicherheitsberaterin Mira Ricardel rauszuwerfen erfuhr, war er laut Bolton zunächst einmal geschockt: "Holy Fuck", entfuhr es Bolton zufolge Donald Trump, der entsetzt schien. Noch überraschter schien er allerdings über den Tweet von Melanias Sprecherin zu sein: "Wie können sie das veröffentlicht haben, ohne mich zu fragen?", so Trump.

"Melania's Leute sind auf dem Kriegspfad"

Donald Trump versuchte im Anschluss, Schadensbegrenzung zu betreiben – eine ungewöhnliche Rolle für den US-Präsidenten – und lud Mira Ricardel ein, ihre Sichtweise der Geschichte darzustellen. Donald Trump glaubte ihr Boltons Schilderungen zufolge und war peinlich berührt über den Ausraster seiner Frau.

Längere Zeit bemühten sich Stabschef John F. Kelly, Trump und Bolton händeringend, eine andere Stelle für die renommierte Außenpolitik-Expertin zu finden, die bei Melania derart in Ungnade gefallen war. Selbst während eines Treffens mit dem französischen Präsidenten war Melanias Kritik an Boltons Mitarbeiterin Ricardel noch Thema:

"Als das Meeting sein Ende nahm und wir uns vorbereiteten auf das Treffen mit Macron im Elysée-Palast, zog Trump Stabschef John F. Kelly und mich zur Seite und sagte: 'Findet einen anderen Arbeitsplatz für Mira Ricardel. Melanias Leute sind auf Kriegsfuß mit ihr.'"
John Bolton in "The Room Where It Happened"
"The Room Where It Happened" von John Bolton ist am 23. Juni 2020 im Verlag Simon & Schuster erschienen.
"The Room Where It Happened" von John Bolton ist am 23. Juni 2020 im Verlag Simon & Schuster erschienen.Bild: simon&schuster

Ricardel reichte es schließlich

Kelly und Bolton versuchten anschließend, eine vergleichbare Position in Washington zu finden, die ruhiger war. Die Suche erstreckte sich allerdings über einige Zeit. Mira Ricardel war laut Bolton die Art und Weise des Umgangs mit ihr irgendwann zu blöd und sie suchte sich selbst einen neuen Arbeitsplatz in der freien Wirtschaft bei der Sicherheitsfirma "Chertoff Group".

Damit reiht Ricardel sich ein in eine lange Liste an Beratern und Kabinettsmitgliedern, die das Weiße Haus unter Trump für kurze Zeit von innen sehen durften und schließlich in Ungnade fielen oder es einfach nicht mehr aushielten. Auch John Bolton sollte im Spätsommer vergangenen Jahres schließlich dasselbe Schicksal ereilen.

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