Politik
Deutschland

AfD: Ex-ARD-Moderatorin Anne Will spricht mit Kurt Krömer über Umgang mit Partei

Anne Will bei der lit.Cologne 2024 Veranstaltung Maren Kroymann und Anne Will lesen ein Buch im WDR Funkhaus. K
Anne Will hat Ende 2023 ihre gleichnamige ARD-Talksendung abgegeben.Bild: imago images /Future Image
Deutschland

Anne Will gesteht problematischen Umgang mit der AfD: "Kannst es eigentlich nicht machen"

31.05.2024, 18:42
Mehr «Politik»

Der gesamtgesellschaftliche Umgang mit der AfD gehört zu den drängendsten Fragen in der aktuellen politischen Debatte. Diese wird bundesweit als rechtsextremistischer Verdachtsfall geführt. Die Parteien aus dem demokratischen Spektrum betonen immer wieder, die AfD "inhaltlich stellen" zu wollen – mit bislang überschaubarem Erfolg.

Auch unter Journalist:innen ist die Handhabung mit der AfD umstritten. Unter einigem Wirbel hatte der Sender Welt im April Thüringens CDU-Chef Mario Voigt und den AfD-Politiker Björn Höcke zum TV-Duell eingeladen. Über den Ausgang des Schlagabtauschs gab es geteilte Meinungen.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Mit ihrer gleichnamigen ARD-Talksendung hat auch die Journalistin und Moderatorin Anne Will 16 Jahre lang die deutsche Debattenlandschaft geprägt. Ende 2023 gab sie ihre Sendung ab, im Januar hat Caren Miosga die Polit-Talkshow übernommen.

Anne Will redet mit Kurt Krömer über Umgang mit der AfD

Seit April betreibt Anne Will den Podcast "Politik mit Anne Will" und war nun bei dem Podcast "Feelings" von Comedian Kurt Krömer zu Gast. Dort ging es auch darum, ob man Politiker:innen der AfD in Talkshows einladen sollte.

"Du kannst es eigentlich nicht machen, weil das Politiker sind, die sich einem konstruktiven Gespräch in der Regel verweigern", sagte Will. "Andererseits sind das demokratisch gewählte Politiker. Man muss sie beteiligen am öffentlichen Diskurs."

Anne Will erzählte weiter, dass auch sie davon ausgegangen sei, dass sich die AfD durch den Einzug in den Bundestag selbst entzaubern würde: "Man dachte schon, durch Parlamentsarbeit würden sie sich so weit dekonstruieren, dass man sie danach nicht mehr wählt."

HANDOUT - 13.01.2023, ---: ARCHIV - Moderatorin Anne Will führt durch die Talkshow «Anne Will» im Ersten (undatierte Aufnahme). Die Talkshow wird Ende des Jahres 2023 beendet. (zu dpa: «Anne Will talk ...
16 Jahre lang moderierte Anne Will ihre Talkshow. Bild: NDR/ARD / Wolfgang Borrs

Das Verhältnis zwischen der Öffentlichkeit und der AfD sei "ein Ritt auf der Rasierklinge", man sei "nicht waffengleich unterwegs", sagte Will. "Man selbst hält es mit Respekt, Anstand und faktenbasierter Argumentation. Und dein Gegenüber sagt: 'Hä, was, ne, das ist aber anders.'"

Will-Nachfolgerin Caren Miosga lädt AfD-Politiker in Talkshow ein

Anne Will hatte die Partei in der Anfangsphase in ihre Sendung eingeladen – später allerdings nicht mehr. Ihre Nachfolgerin kündigte noch vor der Erstausstrahlung einen anderen Umgang an.

Angesichts der anstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg müsse man auch mit Vertreter:innen der AfD reden, sagte Caren Miosga im "Spiegel". "In allen drei Bundesländern liegt die AfD vorn, also müssen wir sie einladen." Das gelte aber nicht für alle aus der Partei. "Nicht wenige von ihnen sind Meister im Errichten von Lügengebäuden. Da kommst du als Moderatorin im Überprüfen der Aussagen live nicht hinterher."

K-Frage in der SPD: Lauterbach und Lanz im Schlagabtausch über Scholz

In der SPD tobt derzeit die K-Frage, die Diskussion über den nächsten Kanzlerkandidaten. Kanzler Olaf Scholz zeigt sich entschlossen, erneut anzutreten. Doch die Umfragen sprechen eine andere Sprache, zumindest zum aktuellen Zeitpunkt.

Zur Story