Wenn es um die AfD geht, richten sich die Vorwürfe oft gegen ihn: gegen den alten weißen Mann. Gemeint ist der Stammtischler aus der hiesigen Dorfkneipe, der die Welt nicht verstehen will, und der aus Überforderung eben die rechte AfD wählt. Aber so einfach, das zeigen die Wahlen in Sachsen, ist die Sache nicht. Dort nämlich wurde klar: Die AfD ist bei jungen Wählern die erfolgreichste Partei.
Bei den Wahlberechtigten unter 30 Jahren holten die "Alternativen" laut der "Forschungsgruppe Wahlen" ganze 22 Prozent der Stimmen. Danach erst kamen die Grünen auf 19 Prozent und etwas abgeschlagen die CDU auf 17 Prozent.
Und übrigens, nicht nur die Menschen zwischen 18 und 30 Jahren können offenbar viel mit der AfD anfangen. Auch die ganz jungen Sächsinnen und Sachsen, die noch gar nicht wählen dürfen, würden zu 16 Prozent AfD wählen. Damit wäre die AfD bei den Unter-18-Jährigen zweitstärkste Kraft im Freistaat hinter den Grünen.
In der nächst höheren Altersgruppe, den Wählern zwischen 30 und 44 Jahren, liegt die AfD mit 31 Prozent der Stimmen ebenfalls vorne. Dahinter kommt dann die CDU, die in dieser Altersgruppe auf nur 26 Prozent kommt.
Und jetzt zurück zum alten weißen Mann. Der, so zeigen die Zahlen, hat zumindest in Sachsen seinen schlechten Ruf nicht so ganz verdient. Wer älter als 60 Jahre ist, hat dort nämlich keineswegs die AfD gewählt. Stattdessen gab er der CDU zu 43 Prozent seine Stimmen. Die AfD kommt direkt dahinter, allerdings weit abgeschlagen mit 23 Prozent.