Politik
Deutschland

Kommunalwahl in Heidelberg: CDU-Politiker posieren mit Kettensäge für Wahlkampf

Wahlplakat der Partei CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands, als Mitglied der Liste EVP mit der Aufschrift: In Freiheit, In sicherheit, In Europa, Plakat, Wahlkampf, Demokratie, Stra�enwahlk ...
Ein Walhkampf-"Gag" der Heidelberger CDU geht ordentlich nach hinten los. Bild: www.imago-images.de / imago images
Deutschland

Schockierender Wahlkampf-Post: CDU-Politiker posieren mit Kettensäge

27.05.2024, 16:0631.05.2024, 14:05
Mehr «Politik»

Neben der Europawahl finden am 9. Juni in acht Bundesländern auch Kommunalwahlen statt. Der Wahlkampf ist auch hier in vollem Gange. Die eigenen Wahlplakate auffällig, wenn nicht sogar provozierend zu gestalten, ist gängige Praxis in der Wahlkampfpolitik.

Die CDU Heidelberg ist allerdings mit einem aktuellen Post, das einem Wahlplakat ähnelt und auf Social Media geteilt wurde, über das Ziel hinausgeschossen. Das als gewaltverherrlichend kritisiertes Bild hat dort für scharfe Kritik gesorgt, die längst nicht mehr nur aus der Region kommt und die Partei zu einer Reaktion gezwungen hat.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

CDU-Politiker posieren mit Kettensäge

Das Foto, das inzwischen offline genommen wurde aber weiterhin auf Social Media kursiert, zeigt die drei Kandidaten für den Gemeinderat mit Gartenwerkzeug und Kettensäge in einem Sonnenblumenfeld, darunter der Spruch: "Es wird Zeit für den Grünschnitt." Das Ganze als geschmacklosen Seitenhieb gegen die Partei der Grünen zu verstehen, ist dabei naheliegend.

Empörte Reaktionen auf Social Media ließen nicht auf sich warten. Der Stuttgarter Grünen-Europaabgeordnete Michael Bloss zeigte sich auf X entsetzt über den "geschmacklosen" Post. Er forderte eine Entschuldigung: "Bei solchen Wahlplakaten wundere ich mich nicht, wenn der politische Diskurs verroht."

Der Satire-Account "Zwitschernahles", der sich als die SPD-Politikerin Andrea Nahles ausgibt, teilte ebenfalls das Bild mit der sarkastischen Caption: "Wir wissen auch nicht, wo diese Gewalt herkommt."

Ein anderer Account twitterte: "Was waren sie alle entsetzt und überrascht, als ehrenamtliche Wahlkämpfer*innen angegriffen wurden. So schrecklich. Wie kann sowas nur passieren? CDU: 'Hold my Kettensäge'" Der Journalist Jan Schipmann schrieb: "Dieser Wahlkampf wird gerade wieder unwürdig. "

CDU-Politiker reagieren auf heftige Kritik

Die drei auf dem Bild zu sehenden Politiker haben sich bislang nicht zu dem umstrittenen Post geäußert. Die CDU-Fraktionsvorsitzende Nicole Marmé erklärte zunächst gegenüber der "Rhein-Neckar-Zeitung", dass es sich bei dem Bild nicht um ein Wahlplakat ihrer Partei, sondern eine "private Aktion" der drei Kandidaten handele.

Der Deutschen Presse-Agentur sagte Marmé jedoch, dass das Bild über ihren Schreibtisch nicht herausgegangen wäre. Der von den drei Lokalpolitikern satirisch gemeinte und von ihr auch so aufgefasste Post sei im Alleingang entstanden und am Samstag nur wenige Minuten auf einem privaten Account online gewesen.

Gegenüber dem SWR hieß es, dass der Post inhaltlich nicht die Werte der CDU vertrete. Als klar gewesen sei, dass das Ganze "nicht gut ankam", hätten sie den Post allerdings sofort gelöscht und sich bei den Grünen in Heidelberg entschuldigt. Die CDU-Fraktionsvorsitzende zeigt sich schockiert, dass der Partei seit Veröffentlichung des Bildes so viel Hass und Häme entgegenschlagen würde.

Bundestagswahl: Wo bleibt der Kanzlerkandidat für junge Menschen?

Die Ampel ist zerbrochen, die nächste Wahl wird vorgezogen. Spitzenpolitiker:innen hetzen von Talkshow zu Talkshow, Druckwalzen rotieren im schwindelerregenden Tempo, pressen Kompetenz-Gesichter auf Plakate, Wahlkämpfer:innen bauen demnächst bei Minusgraden Stände auf, zerbrechen mitunter an der Frage, ob sie nun Glühwein oder Eierlikör ausschenken sollen.

Zur Story