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Angela Merkel: Freund erklärt ihr Schweigen zum Ukraine-Krieg

BERLIN, GERMANY - DECEMBER 02: Outgoing German Chancellor Angela Merkel delivers a speech as she attends her military tattoo ceremony hosted by the Bundeswehr on December 02, 2021 in Berlin, Germany.  ...
Angela Merkel ist schon länger mit dem Schauspieler Ulrich Matthes befreundet.Bild: Getty Images Europe / Pool
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Kein Wort über den Ukraine-Krieg: Merkel-Freund erklärt Schweigen der Altkanzlerin

01.06.2022, 11:5601.06.2022, 12:27
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Seit ihrem Amtsabtritt hat sich Angela Merkel aus dem politischen Diskurs zurückgezogen und kaum Stellung zu aktuellen Geschehnissen bezogen. Jetzt sprach ein Freund, Schauspieler Ulrich Matthes, mit der Zeitschrift "Stern" über die Gründe, weshalb die Altkanzlerin keine Position bezieht. Außerdem vermutete der Schauspieler, der auch einen Draht zu Frank-Walter Steinmeier hat, welche Rolle Merkel in Zukunft einnehmen wird.

Dass Angela Merkel sich bisher kaum zum Krieg geäußert hat, ist für viele verblüffend. Laut dem Schauspieler habe das aber keineswegs etwas mit mangelnder Betroffenheit zu. Obwohl er aus den Gesprächen mit seiner Freundin Merkel per se nichts preisgibt, möchte Matthes festhalten:

"Die Situation belastet sie ungleich mehr, als sie uns alle ohnehin belastet. Ich glaube nicht, dass irgendein anderer Kanzler sich in den vergangenen 20 Jahren gegenüber Russland anders verhalten hätte."

Er ahne deshalb lediglich, "dass sie nicht als eine Art von Nebenkanzlerin präsent sein will". Dennoch warte auch er auf Merkels Beurteilung aus heutiger Sicht, allein aus "empathischem Interesse". An einem gegenwärtigen und präsenten Altkanzler wie Helmut Kohl fehle es nach Matthes allerdings nicht. Dessen "Wichtigtuerei hinter seiner Menthol-Zigarette" und "Verständniszeigen für sämtliche Diktaturen" hätten ihn eher genervt.

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Angela Merkel zusammen mit Ulrich Matthes bei der Verleihung des Bundesverdientkreuzes am 3. Mai 2022. Bild: dpa / Britta Pedersen

Die Zeit für Merkels Amtsabtritt "war reif"

Auch als "Elder Stateswoman" sieht der Schauspieler Angela Merkel in Zukunft nicht. Sie sei zu unprätentiös, um eine solche Rolle anzustreben. "In den nächsten Jahren wird es von ihr eher eine andere Art von Präsenz geben und eine andere Art des Unterspielens dieser Rolle", vermutet Matthes. Auch mit Blick auf den russischen Angriffskrieg findet es Ulrich gut, dass Merkel ihren Posten freigegeben hat:

"Ich gönne ihr einfach, dass sie jetzt, in dieser Situation, keine Verantwortung mehr trägt. Und ich fand es richtig, dass sie abgetreten ist. Die Zeit war reif. Das sage ich mit großer Sympathie für sie."

Allerdings wünsche er sich von Scholz "eine andere Entschlusskraft" und eine "bessere Kommunikation".

(crl)

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