Vor jeder Wahl wird den Grünen vorhergesagt: Am Wahltag selbst brechen eure Werte ein!
An diesem Sonntag ist es anders gekommen. Laut den ersten Hochrechnungen landen die Grünen weit vor der SPD auf Platz zwei. Die Ökopartei kommt auf knapp 22 Prozent.
Das Ergebnis aber können die Grünen noch einmal steigern, blickt man nur auf die junge Wählergruppe unter 30 Jahren. Sie kommen hier auf 33 Prozent und sind ganz klar stärkste Kraft.
Die CDU hingegen hat deutliche Probleme bei den Unter-30-Jährigen, liegt gerade einmal bei 13 Prozent. Das reicht jedoch für Platz 2. Dahinter liegt die SPD mit 10 Prozent. Knapp danach folgen gleichauf die FDP und – kein Witz – die Satire-Partei "Die Partei". Die Partei um Martin Sonneborn liegt damit vor den Linken und der AfD.
Nachwahlbefragungen zeigen auch, dass das starke Ergebnis der Grünen bei der Europawahl auf die Stimmen der jungen Wähler zurückzuführen sind.
Woran das liegt? Die Klimakrise sind das bestimmende Thema der vergangenen Monate.
Die Grünen haben im vergangenen Jahr bereits von hohen Temperaturen und der Dürrewelle im Sommer profitiert. Durch die "Fridays for Future"-Proteste bleibt das Thema offenbar weiter aktuell – und bestimmt Wahlen in Deutschland.
Und wer ist für junge Wähler so gar nicht attraktiv?
Laut einer Nachwahlbefragung sähe Deutschland drastisch anders aus, würden nur die Stimmen der Erstwähler gelten. Die Grünen wären dann stärkste Kraft. Vor der Union. Und der "Partei" (!). Auf den hinteren Rängen: der Rest der deutschen Parteienlandschaft wie FDP und SPD.
(ll)