Politik
Deutschland

Und wenn die GroKo platzt? CDU spricht offen über Minderheitsregierung

Bundeskanzlerin Angela Merkel, CDU, und Bundesfinanzminister Olaf Scholz, SPD, aufgenommen vor beginn einer Kabinettssitzung im Bundeskanzleramt in Berlin. 13.11.2019. Berlin Deutschland *** Federal C ...
Olaf Scholz und Angela Merkel. Bild: imago images / photothek
Deutschland

Was passiert, wenn die GroKo platzt? CDU spricht offen über Minderheitsregierung

02.12.2019, 21:3303.12.2019, 07:59

Mit der Wahl der neuen SPD-Vorsitzenden wächst die Unsicherheit im politischen Berlin. Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken zweifeln an der Großen Koalition: ein Ende des Bündnisses steht im Raum.

  • Nun brachten am Montag mehrere namhafte Politiker der CDU die Möglichkeit einer Minderheitsregierung ins Gespräch.
  • CDU-Vize Thomas Strobl hält sie für eine "Option". Falls sich die SPD "im Selbstzerstörungsmodus aus der Verantwortung stehlen" wolle, müsse die Union Verantwortung für Deutschland übernehmen, sagte er der Funke-Mediengruppe. "Dann wäre auch eine Minderheitsregierung eine Option, über die man nachdenken muss."
  • Der frühere Unions-Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz betonte gegenüber der RND-Zeitungsgruppe: "Der Bundeshaushalt ist beschlossen, eine Minderheitsregierung könnte im Jahr 2020 regieren." Der "experimentelle Charakter und die veränderte Rolle des Parlaments" habe Charme.

Aber nicht jeder sieht das so in der CDU.

CDU-Vize Armin Laschet lehnt eine Minderheitsregierung seiner Partei strikt ab. "Deutschland braucht als führendes Land in der Europäischen Union eine stabile Regierung", sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet am Montagabend bei einer Veranstaltung der RND-Zeitungsgruppe in Köln.

Eine Minderheitsregierung sei nur "für wenige Wochen denkbar". Eine Dauerlösung wäre sie aber nicht: "Eine Regierung zu haben, die keine eigene Mehrheit hat, kann ich mir für Deutschland nicht vorstellen."

Zu den Forderungen der SPD nach Nachverhandlungen in der großen Koalition wiederholte Laschet seine Äußerung, dass der Koalitionsvertrag nicht nachverhandelt werden könne. Man könne aber darüber reden, "was vielleicht an aktuellen Fragen neu aufgetaucht ist".

(ll/rt)

Russland mit tödlicher Attacke: Kritik an ukrainischer Schwachstelle
Die Ukraine hat seit Jahren alle Hände voll zu tun mit russischen Angriffen auf vielen Ebenen und an vielen Orten. Nun wird Kritik innerhalb der Armee laut, dass ein Bereich nicht ausreichend geschützt ist – mit tödlichen Folgen.
Russlands Luftangriffe sind schon lange das sehr viel effektivere Mittel gegen die ukrainische Verteidigung als der Einsatz der Bodentruppen. Mit Drohnen und Raketen reichen die Angriffe der russischen Armee bis nach Kiew und richten dort massiven Schaden an Menschen, Infrastruktur und der ukrainischen Psyche an.
Zur Story