Intendant:innen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gehören zu den Gutverdienenden in Deutschland. Kritik daran gibt es schon lange und das nicht erst nach dem Skandal um die ehemalige Chefin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Patricia Schlesinger.
Im Fall von Schlesinger wurde unter anderem Kritik laut, weil der Verwaltungsrat des Senders der Intendantin eine Erhöhung ihres Gehalts genehmigt hatte. Sie sollte 16 Prozent mehr Geld bekommen und ein Grundgehalt von 303.000 Euro im Jahr beziehen.
Zum Vergleich: Der Bestverdiener unter den Rundfunkchef:innen ist Tom Buhrow, Intendant des WDR. Er verdient rund 413.000 Euro im Jahr. Auf einen Monat gerechnet sind das etwa 34.000 Euro. Die Intendant:innen der kleineren Rundfunkanstalten Saarländischer Rundfunk und Radio Bremen und verdienen laut Statistik-Portal statista zwischen 20.000 und 24.000 Euro Bruttogehalt im Monat.
Bundesfinanzminister Christian Lindner kritisiert in einem Tweet die Höhe der Löhne der Intendant:innen und fordert einen Gehaltsdeckel. Er schreibt: "Kein Intendant sollte mehr verdienen als der Bundeskanzler."
Bundeskanzler Olaf Scholz verdient monatlich rund 30.000 Euro brutto. Er bekommt damit weniger als WDR-Intendant Buhrow. Lindners Kritik hat eine Reaktion von Jan Böhmermann ausgelöst. ZDF-Moderator Böhmermann schreibt auf Twitter: "Krankenkassenvorstände, Sparkassenchefs und Mathias Döpfner dürfen nicht mehr verdienen als der Bundeskanzler."
Böhmermann spielt darauf an, dass nicht nur Intendant:innen zu den Top-Verdienenden in Deutschland gehören. Er erwähnt zudem Mathias Döpfner, den Vorstandsvorsitzenden des "Axel-Springer-Verlags". Döpfner soll ein Jahresgehalt von rund 6,6 Millionen Euro verdienen. Damit wäre sein Verdienst mehr als doppelt so hoch wie die Gehälter aller ARD-Intendanten zusammen.