3 Hintergründe müsst ihr zum neuen "Takt" der Deutschen Bahn kennen
22.08.2018, 15:3522.08.2018, 15:49
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Die Deutsche Bahn ist aus dem Takt – das klingt jedenfalls so, wenn man sich den neuen Plan der Bunderegierung für die DB anhört. Ab Herbst soll es nämlich einen neuen "Deutschland Takt" für Züge geben. Wir alle, so das Versprechen, sollen schneller und zuverlässiger ankommen. Na dann lass mal hören!
Das Prinzip geht so
An
wichtigen Umsteigestationen treffen Züge ungefähr gleichzeitig ein und
fahren kurz darauf wieder ab. Lange Umsteigezeiten von einer halben
Stunde und mehr soll es nicht mehr geben.
Verkehrs-Staatssekretär Enak Ferlemann verspricht:
"Dann haben wir einen
Musterfahrplan für die Bahn im ganzen Land"
Auch mit Nachbarn
wie Dänemark und den Niederlanden laufe die Abstimmung.
Diese Diskussion steckt dahinter
Über einen "Deutschland-Takt" wird seit Jahren diskutiert. Vorbild ist
die Schweiz, wo seit Jahrzehnten ein Taktfahrplan gilt. Verbände wie der
Verkehrsclub Deutschland und der Fahrgastverband Pro Bahn sehen einen
Beitrag zu einer ökologischen Verkehrswende, weil mehr Menschen auf die
Bahn umsteigen würden.
Union und SPD hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag einen vertakteten
Fernverkehr zum Ziel gesetzt.
Darin steht:
"Der weitere Ausbau der Infrastruktur muss
sich am gewünschten Fahrplan ausrichten"
Denn mitunter
wären zusätzliche Gleise und Bahnsteige nötig. Die Ankündigung sei
überfällig, heißt es von den Grünen.
Mindestens acht bis zwölf Millionen Stunden Reisezeit im Jahr könnten
nach einer Studie im Auftrag des Ministeriums gespart werden, wenn
Zugverbindungen besser getaktet wären.
"Schnelle Verbindungen mit
reibungslosem Umsteigen zwischen Fern- und Nahverkehr machen Bahnfahren
attraktiv", hofft Ferlemann.
Der neue Takt hat Verspätung
Die Studie betont auch, dass die Einführung einer solchen
Taktung ein mehrjähriger Prozess sei und nur dann realistisch, wenn sie
sich auch wirtschaftlich rechne und daraus keine Behinderungen für den
Güterverkehr entstünden.
Notwendig sind für den Deutschland-Takt auch pünktliche Züge. Daran
mangelt es aktuell.
Im Juli kam im Fernverkehr mehr als jeder vierte Zug
sechs oder mehr Minuten zu spät. "Ich bin sehr unzufrieden, wie das
zurzeit läuft", sagt Ferlemann. "Das muss besser werden, und das wird es
auch."
Die Bahn begrüßte die Initiative des Bundes für einen
Deutschland-Takt. "Er ist wichtige Grundlage für eine fahrplanbasierte
Infrastrukturentwicklung", sagt eine Sprecherin. Das Unternehmen werde
sich in den kommenden Monaten weiter an der Diskussion der Einzelheiten
beteiligen.
Was denkt ihr? Kann das klappen, oder müssen wir weiter mit Verspätungen kämpfen? Schreibt uns
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