Die Deutsche Bahn ist aus dem Takt – das klingt jedenfalls so, wenn man sich den neuen Plan der Bunderegierung für die DB anhört. Ab Herbst soll es nämlich einen neuen "Deutschland Takt" für Züge geben. Wir alle, so das Versprechen, sollen schneller und zuverlässiger ankommen. Na dann lass mal hören!
An wichtigen Umsteigestationen treffen Züge ungefähr gleichzeitig ein und fahren kurz darauf wieder ab. Lange Umsteigezeiten von einer halben Stunde und mehr soll es nicht mehr geben.
Auch mit Nachbarn wie Dänemark und den Niederlanden laufe die Abstimmung.
Über einen "Deutschland-Takt" wird seit Jahren diskutiert. Vorbild ist die Schweiz, wo seit Jahrzehnten ein Taktfahrplan gilt. Verbände wie der Verkehrsclub Deutschland und der Fahrgastverband Pro Bahn sehen einen Beitrag zu einer ökologischen Verkehrswende, weil mehr Menschen auf die Bahn umsteigen würden.
Union und SPD hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag einen vertakteten Fernverkehr zum Ziel gesetzt.
Denn mitunter wären zusätzliche Gleise und Bahnsteige nötig. Die Ankündigung sei überfällig, heißt es von den Grünen.
"Schnelle Verbindungen mit reibungslosem Umsteigen zwischen Fern- und Nahverkehr machen Bahnfahren attraktiv", hofft Ferlemann.
Die Studie betont auch, dass die Einführung einer solchen Taktung ein mehrjähriger Prozess sei und nur dann realistisch, wenn sie sich auch wirtschaftlich rechne und daraus keine Behinderungen für den Güterverkehr entstünden.
Notwendig sind für den Deutschland-Takt auch pünktliche Züge. Daran mangelt es aktuell.
Im Juli kam im Fernverkehr mehr als jeder vierte Zug sechs oder mehr Minuten zu spät. "Ich bin sehr unzufrieden, wie das zurzeit läuft", sagt Ferlemann. "Das muss besser werden, und das wird es auch."
Die Bahn begrüßte die Initiative des Bundes für einen Deutschland-Takt. "Er ist wichtige Grundlage für eine fahrplanbasierte Infrastrukturentwicklung", sagt eine Sprecherin. Das Unternehmen werde sich in den kommenden Monaten weiter an der Diskussion der Einzelheiten beteiligen.
(mbi/dpa)