Kühnert und Sarrazin: Ziemlich sicher keine besten Freunde.imago/watson-montage
Deutschland
Die SPD-Spitze hat den umstrittenen Bestsellerautor
Thilo Sarrazin aufgefordert, aus der Partei auszutreten. Nun prüft die Partei ein Parteiausschlussverfahren.
- Sarrazin, früher mal Berlins Finanzsenator, stellte am Donnerstag sein neues Buch vor, in dem er vor einer "feindlichen Übernahme" Deutschlands durch den Islam warnt.
- Deutschlandweit hatte vor acht Jahren sein Bestseller "Deutschland schafft sich ab" mit Kritik an der Zuwanderung vor allem von Muslimen Schlagzeilen gemacht.
The SPD is not amused
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil:
"Thilo Sarrazin ist ein verbitterter Mann, der nur noch in der SPD ist, um seine absurden Thesen zu vermarkten."
Und weiter: "Was er
schreibt, hat mit sozialdemokratischen Positionen nichts zu tun. Wer
die Mitgliedschaft in der SPD nur noch für persönliches Gewinnstreben
benutzt, sollte gehen." Die SPD ist bereits zweimal mit dem Versuch
gescheitert, Sarrazin aus der Partei auszuschließen.
Juso-Chef Kevin Kühnert forderte ein weiteres Ausschlussverfahren.
Der Wille in der gesamten SPD sei "groß, nach der Veröffentlichung
des Buches einen neuen Anlauf für ein Parteiausschlussverfahren zu
nehmen", sagte der Chef der SPD-Nachwuchsorganisation der "Rhein-Neckar-Zeitung".
Einige SPD-Politiker hatten bereits
angekündigt, nach Erscheinen des Buches erneut Sarrazins
Parteimitgliedschaft zu prüfen. Ob die Parteispitze einen weiteren
Anlauf unterstützt, war zunächst offen.
(pb/dpa)
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