Astra will cool und alternativ sein, bekommt aber immer wieder für Werbung auf den Deckel, die als sexistisch und jetzt auch rassistisch angesehen wird.
Die Carlsberg-Brauerei hat deshalb jetzt eine Werbekampagne für Astra gestoppt. Das Plakat zeigt einen Bierdosen anbietenden Mann offenbar indisch-pakistanischer Herkunft mit gelbem Zitronen-Bikinioberteil und geschupptem Nixenschwanz. Damit habe man augenzwinkernd auf St.-Pauli-Klischees anspielen wollen, sagte Carlsberg-Sprecherin Linda Hasselmann am Donnerstag. Das Bild solle an einen Rosenverkäufer erinnern. "Wolle Dose kaufen?" ist auf dem Plakat zu lesen.
Der FC St. Pauli zeigte für die Aktion eines seiner Sponsoren wenig Verständnis. "Astra, wir haben was dagegen! Rassismus ist nicht lustig und nicht akzeptabel", twitterte der Fußball-Zweitligist. Im Netz sorgte der Tweet mit dem Hashtag #neinzurassismus für ein geteiltes Echo.
Hasselmann wies jeden Rassismusverdacht im Zusammenhang mit Astra weit von sich. Die Kampagnen gingen zwar an Grenzen, seien aber stets "lustig und liebevoll und nicht ernst und beleidigend" zu verstehen. Das sei in diesem Fall offensichtlich nicht geglückt. Deshalb würden vier bereits aufgehängte Großplakate in den Stadtteilen St. Pauli, Altona und Eppendorf wieder abgehängt. Der Start einer ursprünglich für Freitag geplanten Kampagne mit kleineren Plakaten an Hamburger Bushaltestellen und Lichtsäulen wurde abgesagt.
Das ist übrigens nicht das erste Mal, dass St. Pauli eine Werbekampagne seines Sponsors Astra kritisiert. Erst im März nannte der Fußballverein ein Astra-Plakat als Negativ-Beispiel für sexistische Werbung, die im Millerntor-Stadion unerwünscht sei.
(fh/dpa)