Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat es derzeit nicht leicht. Seine Umfragewerte sind im Keller, seine Ambitionen, den CDU-Parteivorsitz und damit voraussichtlich auch das Kanzleramt zu übernehmen, erscheinen im Moment ziemlich aussichtslos. Nun steht der nordrhein-westfälische Ministerpräsident erneut in der Kritik. Der Grund sind seine Aussagen darüber, wie mit dem Karneval in Zeiten der Corona-Pandemie umzugehen sein wird.
Ein coronabedingtes Verbot von Karnevalssitzungen ließ er dabei nämlich offen. Karneval sei für viele Menschen "auch ein Fest gegen die Obrigkeit", sagte Laschet am Samstagabend im WDR-Fernsehen. Und deshalb machten sie gerade das, "was der Staat nicht will."
Der Fairness halber muss erwähnt werden, dass es danach noch weiterging. Laschet betonte, man brauche einen Konsens mit den Karnevalisten. Am Ende werde es aber "eine klare Ansage des Landes geben", sagte der Ministerpräsident. Er verwies auf die Absage der Schützenfeste in NRW im Sommer. Damals hätten die Vereine die Landesregierung aufgefordert, die Veranstaltungen zu verbieten, damit sie nicht auf den Kosten für Festzelte und Verträge sitzen blieben.
Diese Nachsicht mit den Karnevalisten kommt bei vielen Twitter-Usern nicht gut an, um es vorsichtig auszudrücken. Manche werfen ihm sogar vor, in das gleiche Horn zu stoßen wie die Corona-Leugner. Andere verweisen darauf, dass auch viele andere Dinge durchgesetzt werden, die sich genauso wenig Beliebtheit erfreuen wie ein Karnevalsverbot.
(om)