Die Rede von Marie-Agnes Strack-Zimmermann auf der Verleihung des Aachener Karnevalsordens "wider den tierischen Ernst" am 2. Februar schlug große Wellen. Als Schneewittchens böse Stiefmutter verkleidet, widmete sie ihre Rede auch einem nicht beim Namen genannten Politiker, mit dem offensichtlich Friedrich Merz gemeint war. Doch als "Flugzwerg aus dem Mittelstand" bezeichnet zu werden, begeisterte den Hobbypiloten der CDU sichtlich wenig.
Seine Kolleg:innen verteidigten Merz daraufhin lautstark in den sozialen Medien. Außerdem habe sich das Büro des CDU-Parteivorsitzenden anschließend bei Strack-Zimmermann beschwert, wie Strack-Zimmermann jetzt im Live-Podcast "Hauptstadt – Das Briefing" von "The Pioneer" berichtete. Dort legte die FDP-Politikerin nun nach und warf Merz vor, sich zu wichtig zu nehmen:
Stattdessen könne man in einem solchen Moment "einfach lachen, wenn die Kamera sich auf einen richtet". Entschuldigen werde sie sich daher nicht, obwohl das von CDU-Generalsekretär Mario Czaja verlangt wurde. Dieser hatte Strack-Zimmermanns Rede zuvor als "unter der Gürtellinie" bezeichnet. In dem Live-Podcast entgegnete die FDP-Politikerin diesem Vorwurf nun, dass sie nicht einmal wisse, "wo Herr Czaja seine Gürtellinie hat – wahrscheinlich unterm Hals".
Auf Twitter fragte sie Czaja außerdem, ob sich die CDU selbst nicht lieber für Merz' Rede entschuldigen wolle, die er auf derselben Veranstaltung im Jahr 2006 gehalten hatte. In dieser fielen immer wieder rassistische Äußerungen wie etwa, dass Paris von "marodierenden Afrikanern" besetzt sei.
In einem anderen Abschnitt der Rede, den sie teilte, hatte Merz gescherzt, dass Deutschland mit der Bekämpfung der Vogelgrippe auch gezielt die "Vielweiberei" von Muslim:innen eindämmen könne. Ein weiteres Beispiel zeigte, wie Friedrich Merz über ein Projekt namens "Kinder für Inder" sprach, bei dem arbeitslose Jugendliche Deutschland verwiesen werden könnten.
Neben der Flugzeug-Anspielung hatte sie ihn in ihrer Rede hingegen für seinen jüngsten Gebrauch von Bezeichnungen wie "Klimaterroristen" und "Sozialtouristen" an den Pranger gestellt. Merz sei "ein alter, weißer Mann, der glaubt, dass er es besser kann" und den "zweimal keiner haben" wollte. Nach außen wirke er zwar bürgerlich, im Herzen hingegen sei er jedoch "voll gemein". "Gerade die, die christlich selbst sich wähnen", sollten sich laut Strack-Zimmermann daher für Friedrich Merz schämen.