Die Letzte Generation polarisiert. Sei es, weil die Klima-Aktivist:innen Kunstwerke mit Essen bewerfen, sie sich an Straßen festkleben oder Flugverkehr behindern. Mitte Dezember hat es offensichtlich gereicht: Die Polizei hat bei einer Großrazzia elf Wohnungen durchsucht. Zurecht, bemerkte CDU-Chef Friedrich Merz im Anschluss.
Der Oppositionsführer hat wie viele in seiner Partei ein besonderes Problem mit den Aktivist:innen. Als eine Gruppe von ihnen in der letzten Sitzungswoche des Jahres auch Abgeordnete auf dem Weg in ihre Büros abfängt, platzt Merz der Kragen.
Kleinere Gruppen von Demonstrant:innen mit Transparenten saßen am Morgen vor zwei Tiefgaragen der Gebäude. Zum Teil hatten sie sich auf der Straße festgeklebt. Polizisten lösten die friedlichen Demonstranten von der Straße und brachten sie weg. Nach ein bis zwei Stunden waren die Einfahrten wieder frei.
Und nicht nur das, die Aktivist:innen haben Abgeordnete auf dem Weg in die Gebäude abgefangen. Darunter auch Merz. Ein junger Mann folgt dem CDU-Politiker in den Eingangsbereich. Merz fordert ihn daraufhin unwirsch auf, zu verschwinden. Er sagt: "Raus hier, raus. Hauen sie ab."
Von einem Polizisten wird der junge Mann vor die Tür gedrängt. Als die schon geschlossen ist, erklärt er: "Herr Merz, Sie müssen eine Antwort darauf haben, weil es Verfassungsrang hat. Sie brechen die Verfassung." Eine weitere Reaktion des CDU-Mannes gibt es allerdings nicht.
Erfolgreicher ist die Gruppe bei Innenministerin Nancy Faeser (SPD). Auf die Klimakrise angesprochen, erklärt diese: "Wir tun viel für den Klimawandel, und dann schaffen wir das auch gemeinsam." Der Aktivist entgegnet, dass die Letzte Generation lieber etwas gegen den Klimawandel tun würde. Faeser versichert, dass sie genau das gemeint habe.
In einer Mitteilung erklärt die Letzte Generation, dass die Mitglieder mit ihrem Protest aufhören werden. Allerdings erst, wenn die Politik handle.
(Mit Material von dpa)