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Klima-Rückblick im Spotify-Look: Fridays for Future wettert gegen fünf Politiker

Statt dem Spotify-Jahresrückblick veröffentlicht "Fridays for Future" einen Jahresrückblick.
Statt dem Spotify-Jahresrückblick veröffentlicht "Fridays for Future" einen Jahresrückblick.bild: instagram / fridaysforfuture.de
Klima & Umwelt

Klima-Rückblick im Spotify-Look: Fridays for Future wettert gegen fünf Politiker

01.12.2022, 17:15
Helen Kleinschmidt
Helen Kleinschmidt
Mehr «Nachhaltigkeit»

Wer auf Social Media unterwegs ist, dürfte folgende Neuigkeit nicht verpasst haben: Am Mittwoch, dem 30. November, veröffentlichte Spotify seinen berühmten Jahresrückblick "Spotify Wrapped". Die Klima-Bewegung Fridays for Future griff den Trend auf und veröffentlichte eine abgeänderte Version davon.

Fridays for Future mit Klima-Jahresrückblick

Bei Spotify kann seit Mittwoch jede:r Nutzer:in seine persönliche Rückschau des Jahres 2022 entdecken – darunter finden sich die meistgestreamten Songs, Künstler:innen und Podcasts der Nutzer:innen. Viele Musikfans sehen das als Anlass, ihr individuelles Hörverhalten mit ihren Follower:innen auf Instagram oder einfach im privaten Chat mit Freund:innen zu teilen.

Fridays for Future postete ebenfalls mehrere Slides auf ihrem Instagram-Account mit dem Design von "Spotify Wrapped". Doch es handelt sich nicht um die Lieblingssongs oder -künstler:innen der Protestbewegung. Stattdessen benennt sie die Klima-Rückschritte des Jahres 2022.

Fünf Fehlentscheidungen im Hinblick auf das Klima

Zunächst findet sich ein Slide mit schwarzem Hintergrund, auf dem nur ein Satz steht: "Dieses Jahr habt ihr euch ins Universum 'fossile Rückschritte' gewagt." Spotify kündigt an dieser Stelle eigentlich die Genres an, die Nutzer:innen am meisten gehört haben. Doch Fridays for Future präsentiert anschließend fünf politische Entscheidungen.

Dazu gehören der Kohleeinstieg in Nordrhein-Westfalen, der nun unterschriebene Gas-Deal mit Katar bis zum Jahr 2040 und, dass Atom und Gas offiziell als nachhaltig eingestuft worden sind. Zum Schluss bemängelt die Gruppe, dass Deutschland in diesem Jahr immer noch nicht aus der Kohle ausgestiegen ist.

Dass das 9-Euro-Ticket nicht fortgesetzt wurde, ist ein weiterer Kritikpunkt.
Dass das 9-Euro-Ticket nicht fortgesetzt wurde, ist ein weiterer Kritikpunkt.bild: instagram / fridaysforfuture.de

Anschließend zeigt Spotify an der folgenden Stelle, wie viele Minuten die Nutzer:innen in 2022 mit Musikhören oder Podcasthören verbrachten. Ein Jahr hat 525.600 Minuten, weshalb Fridays for Future schreibt:

"Ihr hattet 2022 insgesamt 525.600 Minuten Zeit und habt sie nicht für Klimaschutz genutzt. Das ist mehr Nichtstun als unser Klima verkraften kann."

Fünf Politiker haben ihren Job nicht gemacht

Zu guter Letzt nennt Fridays for Future noch die Top fünf Politiker:innen, die ihre Arbeit nicht gut gemacht hätten. Eigentlich seien es viel zu viele: "Wer alles seinen Job nicht gut gemacht hat, passt kaum auf ein Sharepic" – doch sie hätten es trotzdem versucht.

Und hier das Ergebnis: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) landet auf Platz eins. Es folgen Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), NRW-Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie Mona Neubaur (Grüne), Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern (SPD).

Eine Begründung dieser Platzierung wird dabei nicht genannt. Jedoch hätten diese fünf Politiker:innen auch dieses Jahr wieder die Macht gehabt, politische Entscheidungen zu treffen, die das Klima und die Umwelt schützen. Sie haben sich jedoch laut Fridays for Future zu oft dagegen entschieden.

Diese fünf Politiker haben aus Sicht von Fridays for Future zu wenig für das Klima getan.
Diese fünf Politiker haben aus Sicht von Fridays for Future zu wenig für das Klima getan.bild: instagram / fridaysforfuture.de
Klimaschutz-Ranking: Deutschland rutscht um zwei Plätze ab

Deutschland ist im internationalen Vergleich beim Klimaschutz leicht zurückgefallen. Die Bundesrepublik belegt im jährlichen Index, der am Mittwoch von den Umweltorganisationen Germanwatch und dem NewClimate Institute auf der Weltklimakonferenz in Baku vorgestellt wurde, Platz 16 – zwei Plätze schlechter als im Vorjahr. Gründe sind die "Problembereiche" Verkehr und Gebäude, die zu schleppend elektrifiziert werden, sagte Hauptautor Jan Burck von Germanwatch.

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