Es ist still geworden um die SPD. Bemerkenswert still. Dabei müsste sie doch eigentlich bundesweit Thema sein. Schließlich sucht sie gerade in ihrer größten Krise nicht weniger als eine neue Führung.
Und viel Zeit bleibt auch nicht mehr. Denn der Bewerbungsaufruf hat ein Verfallsdatum. Bewerber für den Parteivorsitz müssen bis zum 1. September die Mitgliederunterstützung von
mindestens fünf Unterbezirken, einem Bezirk oder einem Landesverband
haben. Schon werden erste Stimme laut, denen die Warterei auf prominente Bewerber zu viel wird. „Wir können uns keine Hängepartie mehr leisten“, sagte etwa Sachsens Landeschef Martin Dulig dem "Spiegel". Er erwarte, dass sich in den kommenden Tagen noch aussichtsreiche Kandidaten melden: "Sonst ist der Reiz des neuen Formats verflogen, und es wird grotesk."
Aber all die Aufrufe scheinen bisher nicht besonders zu helfen: Medial hängen geblieben sind vor allem die SPD-Größen, die erklärt haben, warum sie es nicht machen: Olaf Scholz, Malu Dreyer, Manuela Schwesig oder Stephan Weil – um nur einige zu nennen. Oder die, die es eigentlich machen wollen, aber das noch nicht sagen: Kevin Kühnert. Zu frisch und abschreckend sind offenbar die Erinnerungen an den fragwürdigen Umgang mit der Ex-Parteivorsitzenden Andrea Nahles.
Abschrecken dürften mögliche Bewerber auch die Aufgaben, die eine solche Job-Beschreibung mit sich bringt:
Mit diesen Themen werden sich die Bewerber auseinandersetzen müssen. Spätestens auf der Ochsentour, die dann ab Tag Eins nach Ablauf der Bewerbungsfrist folgen wird. Dann müssen sich die Kandidaten auf mehr als 20 Regionalkonferenzen bundesweit der Basis stellen.
to be continued...
(ts)