Diese Beiden werden es eher nicht: Karl Lauterbach und Simone Lange.Bild: imago/watson-montage
Deutschland
Spoiler: nicht wirklich viel...
Es ist still geworden um die SPD. Bemerkenswert still. Dabei müsste sie doch eigentlich bundesweit Thema sein. Schließlich sucht sie gerade in ihrer größten Krise nicht weniger als eine neue Führung.
Und viel Zeit bleibt auch nicht mehr. Denn der Bewerbungsaufruf hat ein Verfallsdatum. Bewerber für den Parteivorsitz müssen bis zum 1. September die Mitgliederunterstützung von
mindestens fünf Unterbezirken, einem Bezirk oder einem Landesverband
haben. Schon werden erste Stimme laut, denen die Warterei auf prominente Bewerber zu viel wird. „Wir können uns keine Hängepartie mehr leisten“, sagte etwa Sachsens Landeschef Martin Dulig dem "Spiegel". Er erwarte, dass sich in den kommenden Tagen noch aussichtsreiche Kandidaten melden: "Sonst ist der Reiz des neuen Formats verflogen, und es wird grotesk."
Aber all die Aufrufe scheinen bisher nicht besonders zu helfen: Medial hängen geblieben sind vor allem die SPD-Größen, die erklärt haben, warum sie es nicht machen: Olaf Scholz, Malu Dreyer, Manuela Schwesig oder Stephan Weil – um nur einige zu nennen. Oder die, die es eigentlich machen wollen, aber das noch nicht sagen: Kevin Kühnert. Zu frisch und abschreckend sind offenbar die Erinnerungen an den fragwürdigen Umgang mit der Ex-Parteivorsitzenden Andrea Nahles.
Abschrecken dürften mögliche Bewerber auch die Aufgaben, die eine solche Job-Beschreibung mit sich bringt:
- Die SPD befindet sich im historischen Umfragedauertief.
- Intern und inhaltlich will sich die SPD eigentlich erneuern.
- Die Juniorpartnerschaft in der Großen Koalition geht vor allem auf Kosten des Juniorpartners SPD selbst.
Mit diesen Themen werden sich die Bewerber auseinandersetzen müssen. Spätestens auf der Ochsentour, die dann ab Tag Eins nach Ablauf der Bewerbungsfrist folgen wird. Dann müssen sich die Kandidaten auf mehr als 20 Regionalkonferenzen bundesweit der Basis stellen.
Das sind die bisherigen Kandidaten im Überblick
- Europa-Staatsminister Michael Roth will zusammen mit der nordrhein-westfälischen Landtagsabgeordneten Christina Kampmann antreten.
- SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach tritt gemeinsam mit der Umweltpolitikerin Nina Scheer an.
- Auch die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange versucht noch einmal ihr Glück. Bereits im Frühjahr 2018 war sie gegen Andrea Nahles angetreten und holte als unbekannte Herausforderin immerhin 27 Prozent der Stimmen. Lange bildet mit dem Bautzener Oberbürgermeister Alexander Ahrens ein Team.
- Als Einzelkandidat kündigte der Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums Robert Maier seine Kandidatur an.
- Ins Kandidatenspiel haben sich auch zwei relativ unbekannte SPD-Mitglieder gebracht. Der 79-Jährige Hans Wallow (saß mal für die SPD im Bundestag) und Partei-Neuling Björn Kamlah (der 44-Jährige trat erst 2017 in die SPD ein, um die Große Koalition zu verhindern)
to be continued...
(ts)
Natürlich darf SPD-Politikerin Sawsan Chebli Rolex tragen
Video: watson
Anfang des Jahres führte Günther Felßner noch als Vorsitzender des Bayerischen Bauernverbands die Proteste der Landwirte gegen die Ampel-Regierung in Berlin an. Mit gelber Warnweste stand er an der Spitze von Traktor-Kolonnen und protestierte unter anderem gegen die Politik von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).