Der Verfassungsschutz hat den rechtsnationalen "Flügel" der AfD als "erwiesen extremistische Bestrebung" eingestuft. Entsprechende bisherige Anhaltspunkte seien mittlerweile zur "Gewissheit" geworden, sagte Behördenchef Thomas Haldenwang am Donnerstag in Berlin. Haldenwang bezeichnete den Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus als die derzeit "größte Gefahr" für die Demokratie in Deutschland.
Der "Flügel" war bereits seit dem vergangenen Jahr als Verdachtsfall geführt worden. Haldenwang verwies darauf, dass der "Flügel" mit den beiden prominenten Vertretern Björn Höcke und Andreas Kalbitz einen "signifikanten Bedeutungszuwachs" innerhalb der AfD erlangt habe. "Beide sind Rechtsextremisten." Höcke spreche wegen der Zuwanderung von Muslimen von einem "Zivilisationsbruch".
Der Verfassungsschutz beziffert die Mitgliederzahl des "Flügels" auf rund 7000. Die Gesamtzahl der Rechtsextremisten in Deutschland gab Haldenwang mit nunmehr 32.000 an. Dabei dürften die Anhänger des AfD-"Flügels" mit erfasst sein.
Eine Beobachtung der Gesamtpartei ist aber bislang nicht in Sicht. Über die Beobachtung des "Flügels" war zuvor das für die Geheimdienste zuständige Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr) des Bundestags informiert worden.
(afp/lin)