"Man muss Gesetze komplizierter machen": Sätze von Seehofer sorgen für einen Shitstorm
Äh, wie bitte? Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich am Donnerstag beim "Zweiten Berliner Kongress für wehrhafte Demokratie" zum neuen Migrationspaket geäußert. Ein kurzer Ausschnitt aus seiner Rede sorgte für Wut auf Twitter.
Das Video wurde von der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" verbreitet. Darin sagt Seehofer einige Sätze, die Nutzer an seinem Demokratieverständnis zweifeln ließen.
Das sagte Horst Seehofer:
Seehofer spricht in dem Ausschnitt über das Zweite Datenaustauschverbesserungsgesetz, über das der Bundestag am Freitag berät. Es ist Teil eines ganzen Pakets an Gesetzentwürfen im Bereich Migration und Asyl. An dem Paket gab es bereits vorab Kritik.
Darum geht's beim "Datenaustauschgesetz"
Das Datenaustauschverbesserungsgesetz soll Jugendämtern und verschiedenen weiteren Behörden einen erleichterten Zugriff auf das Ausländerzentralregister (AZR) verschaffen. Teil des Entwurfs ist auch, dass bereits 6-jährige Flüchtlinge ihre Fingerabdrücke abgeben müssen.
Der Gesetzentwurf wurde bereits vorab scharf kritisiert. Das Netzwerk Datenschutzexpertise, ein Zusammenschluss von Datenschutzexperten, kritisierte in einer Stellungnahme im März:
Über diesen Gesetzentwurf sprach nun auch Seehofer.
So fielen die Reaktionen auf Seehofers Rede aus:
Der ARD-Korrespondent Arnd Henze kommentierte den Ausschnitt auf Twitter mit den Worten: "Eine schamlose Verhöhnung demokratischer Willensbildung."
Auch Youtuber Rezo kritisierte Seehofer heftig:
"Zeit"-Redakteur Jochen Bittner schrieb: "Horst Seehofer liefert in 33 Sekunden 3 Gründe, warum er als Innenminister ungeeignet ist."
Auch von Kollegen wurde der Bundesinnenminister gescholten. Ruprecht Polenz, CDU-Politiker, schrieb:
(ll)