Was tun, wenn man mit einem anderssprachigen Wort nichts anfangen kann? Richtig: Man versucht es, auf Teufel komm raus, zu übersetzen.
Offenbar haben das nun ausländische Medien gemacht. Allerdings mit dem Namen des SPD-Chefs Lars Klingbeil.
In dem Artikel, der ursprünglich von der Nachrichtenagentur dpa verbreitet wurde, geht es um ein Interview, das Klingbeil der "Böhme Zeitung" gegeben hat.
Zitiert wird darin, dass der Politiker einen nationalen Sicherheitspakt fordert. Damit meint er eine große Allianz aus Politik und Wirtschaft, damit sich die Bundesrepublik verteidigen kann, Bündnisaufgaben erfüllen und gleichzeitig mehr Waffen in die Ukraine liefern kann. Die Industrie könne ihren Teil dazu beitragen, indem sie die Produktionskapazitäten langfristig ausbaue.
Wer in der Medienwelt arbeitet, wird diese dubiosen Nachrichtenseiten kennen: Sie ziehen sich Texte und jagen sie durch meist schlechte Übersetzungstools. Danach veröffentlichen sie diese in voller Länge auf ihren Websites.
Gleiches ist offenbar mit der dpa-Meldung geschehen. Doch – zumindest in der Überschrift – mit einem gravierenden Fehler.
Denn das Übersetzungstool muss wohl den Namen Klingbeil nicht als Eigennamen verortet haben – und hat ihn einfach mal (zumindest halbwegs) übersetzt.
Die Überschrift lautet nun: "Conflicts: Klingaxe for defense alliance with industry". Logisch, wenn kein sachkundiger Mensch vor Veröffentlichung noch einmal draufschaut.
Und die Klingaxt reagierte prompt.
Auf seinem Instagram-Kanal postete der SPD-Chef einen Screenshot einer dieser dubiosen Seiten – samt der seltsamen Überschrift.
Doch er nimmt es offensichtlich mehr als locker. Seine Reaktion: Ein Tränen lachender Smiley.
In dem Interview sagte der SPD-Chef übrigens noch, dass der 100 Milliarden Euro starke Sondertopf für Verteidigungsausgaben schnell genutzt werden müsse. Und das "nicht auf den üblichen bürokratischen Wegen, sondern in einer Rekordgeschwindigkeit". Bei der Beschaffung müsse Deutschland auch mit den anderen EU-Staaten zusammenarbeiten, um bessere Preise zu bekommen.
Militärische Großprojekte dauerten teils länger – "aber in den nächsten fünf Jahre sollten Erfolge schon deutlich sichtbar werden", mahnte Klingbeil.
(Mit Material der dpa)