Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Freitag den Kosovo und Serbien besucht, die ersten Stationen seiner zweitägigen Balkan-Reise. Von dort aus ging es am Samstag weiter nach Nordmazedonien und Bulgarien. Ein volles Programm, für das der SPD-Politiker und sein Team am Freitag früh aufgebrochen sind. Bei der Abreise hat Scholz' Team einen Post abgesetzt, der ihnen wegen seiner unglücklichen Wortwahl prompt um die Ohren geflogen ist.
Zu einem Foto, das den Kanzler beim Betreten des Regierungsfliegers zeigt – gut gelaunt, im dunkelblauem Jackett und mit Zeitung in der Hand – steht dort geschrieben: "Guten Morgen! Während Ihr und Sie vielleicht noch beim Frühstück saßen, sind mein Team und ich auf den Balkan geflogen". Ein Post, der wohl einerseits die Nachricht von der Kanzlerreise verbreiten und andererseits Scholz' Tatendrang abbilden soll.
Bei einigen Menschen kam das jedoch anders an. "Find's n bisschen passiv-aggressiv. Sagt er mir da gerade, dass ich'n fauler Hund bin?", schreibt zum Beispiel der Journalist Nils Markwardt.
So scheint es auch noch vielen anderen gegangen zu sein. Unter Markwardts Tweet finden sich zahlreiche andere Kommentare, die über Scholz' Beitrag lachen. "Einmal auf der Republica gewesen, schon hat er das Digitalunternehmer-Mindset", schreibt einer belustigt. Vor seiner Balkanreise war der Kanzler nämlich als Redner bei der Digitalmesse Republica.
"Während Sie noch auf dem Balkon sitzen, bin ich schon auf den Balkan geflogen", schreibt ein User wortgewandt, während eine andere angesichts der in Scholz' Post demonstrativ zur Schau gestellten Tatkräftigkeit provokativ fragt: "Und was hast DU heute schon für dein Land getan????"
Ein User hat den Post etwas umformuliert, und zwar so, wie er anscheinend bei ihm angekommen ist. "Guten Morgen, ihr Loser!" steht jetzt über Scholz' Reisenachricht. Und darunter, wohl in Anspielung an das Fitnessprogramm "Bosstransformation" von Rapper Kollegah: "Jetzt das Boss-Mindset lernen auf: scholz-transformation.de".
In den Kommentaren lachen einige User auch über die unbeholfen wirkende Anrede des Posts, mit der Scholz' Team seine Follower wohl sowohl höflich als auch informell adressieren wollte. "Wer sind 'ihr und sie', hab heute allein gefrühstückt", schreibt einer. Ein anderer hofft, dass der Kanzler während des Fluges nochmal Zeit hatte, "im Grammatik-Duden zu stöbern".
(nik)