
Bild: iStockphoto/reddit/Watson montage Deutschland
Wer gerade durch das Örtchen Oyten in Niedersachsen fährt, der stutzt beim Anblick dieses Plakats. Sandra Röse, "unser Mann für Oyten" steht darauf und es bleiben Fragen: Hat die CDU vielleicht an der Basis nicht genug Männer? Hat die lokale PR-Abteilung nur einen Schnitzer produziert? Soll das witzig sein?
Denn nein, Sandra Röse bestätigt es in der hiesigen Lokalzeitung: Sie ist kein Mann und transgender ist sie auch nicht. Aber die CDU-Politikerin will den Job eines Mannes. In Oystel hat sich bisher noch nie eine Frau auf den Posten als Oberbürgermeisterin beworben. Und so hat sich Röse mitten im Schilderdschungel des Europawahlkampfs für ihre eigene Kampagne etwas Besonderes ausgedacht: Sie wirbt auf ihren Wahlplakaten eben damit, der beste Mann für den Job zu sein.
Das ging nach hinten los
"Natürlich muss ich in Kauf nehmen, dass er vielleicht auch provoziert", sagte die 47-Jährige vor Ort dem Weser-Kurier.
Es bleibt unklar, ob ihr bewusst war, dass ihr CDU-Slogan durchaus auch frauenfeindlich gelesen werden kann. Auf reddit etwa gibt es ordentlich Häme für den Werbe-Trick. "In der CDU darfst du halt jedes Geschlecht haben, solange es männlich ist", schreibt dort ein User. Oder: "Generisches Maskulinum 2.0. Es gibt unendlich viele Geschlechter, aber alle sind männlich."
Röse selbst meinte es doch eigentlich ganz anders: Sie sitzt seit 2011 im Gemeinderat und ist nur eine von Sechs Frauen gegenüber 28 Männern. Die Werbung, so sagt sie, soll zum Nachdenken über diese Ungleichheit anregen. Der geringe Anteil an Frauen in der Lokalpolitik störe sie. Sie will das vor allem über Einzelprojekte ändern.
Dass sie sich ausgerechnet als Mann ausgibt, um eine Chance auf den Sieg zu haben, könnte man dabei dennoch als zumindest ungeschickt interpretieren.
(mbi)
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