Politik
Deutschland

Annegret Kramp-Karrenbauer: Jetzt will auch die CDU die GroKo auf den Prüfstand stellen

Jetzt will auch Kramp-Karrenbauer die GroKo in einem Jahr auf den Prüfstand stellen

04.02.2019, 17:0004.02.2019, 17:00
Mehr «Politik»

Neues Jahr, neue Vorsitzende – neue Töne aus der Union. Annegret Kramp-Karrenbauer will die Koalition mit der SPD einer eigenen Halbzeitbilanz unterziehen. Das kündigte sie am Montag nach einem Treffen mit dem Wirtschaftsflügel der Unionsparteien an.

Mit der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) habe sie darüber gesprochen, wie man Deutschland zukunftsfähig halten könne, schrieb Kramp-Karrenbauer bei Twitter. "Dazu nutzen wir die Revisionsklausel im Koalitionsvertrag und werden eigene Vorschläge vorlegen."

Die Revisionsklausel greift zur Mitte der Legislaturperiode. Das wäre etwa im März 2020. 

Lange hielt die Union nicht viel von der Revisionsklausel.

Die SPD nutzt die Revisionsklausel gerne dafür, um einen möglichen Ausstieg aus der GroKo zur Mitte der Legislaturperiode anzudrohen. 

Innenminister Horst Seehofer hatte unmittelbar vor seiner Ablösung als CSU-Chef eine solche Halbzeitbilanz noch als überflüssig bezeichnet. Der MIT-Vorsitzende Carsten Linnemann erklärte jedoch, angesichts einer sich eintrübenden Konjunktur sei ein Paradigmenwechsel notwendig, um im Standortwettbewerb zu bestehen. Mit rund 25.000 Mitgliedern gilt die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung von CDU und CSU als äußerst einflussreich.

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD heißt es wörtlich:

"Zur Mitte der Legislaturperiode wird eine Bestandsaufnahme des Koalitionsvertrages erfolgen, inwieweit dessen Bestimmungen umgesetzt wurden oder aufgrund aktueller Entwicklungen neue Vorhaben vereinbart werden müssen."

Nach MIT-Angaben will sich die Union dabei angesichts konjunktureller Veränderungen auf Punkte konzentrieren wie eine Modernisierung der Unternehmensbesteuerung und die Entlastung der Wirtschaft von bürokratischen Lasten.

(hau/dpa)

Hunger in Gaza: Ärzte ohne Grenzen alarmiert über Situation ihrer Helfer
Zu der Bevölkerung im Gazastreifen kommen kaum Hilfsgüter durch, und wenn, bricht bei der Verteilung Chaos aus. Helfer:innen sind davon ebenso betroffen wie der Rest der Bevölkerung.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen spitzt sich weiter zu. Nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros sind bereits mehr als 1000 Menschen beim Versuch, an Lebensmittel zu kommen, gestorben. Die Menschen sterben nicht nur an den Bomben und Kugeln – die Todesfälle aufgrund von Unterernährung würden täglich ansteigen, sagt der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Zur Story