Dorothee Bär (CSU) stichelt gegen ein Werbevideo der SPD.Bild: imago images / Jens Schicke
Deutschland
Das Onlineteam der SPD-Bundestagsfraktion sorgt mit einem Werbevideo für Diskussionsstoff. "Ampel Links" heißt das Video. Der Titel ähnelt dem Logo von der amerikanischen TV-Serie "Stranger Things". Auch Musik und Style sind an die erfolgreiche Science-Fiction-Mysteryserie angelehnt.
Das Onlineteam schreibt dazu: "Mysteriöse Regierungsexperimente drohen die Republik in eine düstere Schattenwelt hinabzustürzen." In dem rund einminütigen Video sind Aussagen von Politiker:innen zu hören. Es geht um verschiedene Themen, zum Beispiel die "SPD-geführte Koalition" und "Verantwortung in Krisenzeiten".
SPD-Werbevideo sorgt für Unmut in der Twitter-Community
Viele Twitter-Nutzer:innen sind empört über das SPD-Video. "Wenn noch jemand einen Beweis für Unfähigkeit gebraucht hat, wurde er nun erbracht", schreibt eine Userin. Millionen Menschen hätten begründete Ängste vor einer existenzbedrohenden Zukunft und die SPD mache sich darüber lustig, schreibt sie außerdem.
Das SPD-Werbevideo soll eine Anspielung auf die TV-Serie "Stranger Things" sein.Bild: IMAGO / NurPhoto / Jakub Porzycki
Ein anderer Nutzer kritisiert in den Kommentaren: "Ich weiß gerade nicht, ob ich als Sozialdemokrat lachen oder weinen soll." Diese "Persiflage" sei ein Hohn, die Realität sehe anders aus.
CSU-Politikerin Bär spielt auf Drogenkonsum an
Auch die CSU-Politikerin Dorothee Bär meldet sich zu Wort. Sie fragt sich, was das Social-Media-Team der SPD eigentlich im Hauptberuf mache und ob Drogen bereits legalisiert worden seien.
Daraufhin steht sie selbst im Fokus der Kritiker:innen. "Das die humoristische Anspielung auf die recht beliebte Serie 'Stranger Things' nicht verstanden wird, ist irgendwie bei einer Unionspolitikerin wenig überraschend", heißt es in den Kommentaren. Die Union solle sich an die eigene Nase fassen, wenn es um "Cringe"-Auftreten in den sozialen Medien gehe.
CSU-Politiker Markus Söder hat erst kürzlich selbst Spott mit einem Video geerntet. In dem sozialen Netzwerk Tiktok erschien ein Video von ihm, das laut "t-online" an eine lüsterne Dating-Show erinnere.
Parteien wollen junge Wähler erreichen
Die Social-Media-Teams der Parteien wollen gerade junge Wähler:innen in den sozialen Netzwerken gewinnen. Nicht immer geht das Konzept auf – gerade bei humorvollen, experimentierfreudigen Inhalten.
(akh)
Bei so manchen Themen machen die meisten einfach dicht, zu trocken, zu öde, zu technisch. Manche von ihnen schmecken nach Aktenstaub, riechen vielleicht auch etwas nach Tweed-Sakkos und Mottenkugeln. Das gilt etwa für Steuerfragen, die durchaus wichtig, aber eben nur schwer zu verkaufen sind. In eine ähnliche Kerbe schlagen die Sozialabgaben.