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SPD-Politiker nach Schüssen auf Büro: "Lasse mich nicht einschüchtern"

Wurde schon in der Vergangenheit rassistisch beleidigt und bedroht: Karamba Diaby.
Wurde schon in der Vergangenheit rassistisch beleidigt und bedroht: Karamba Diaby.Bild: Karamba Diaby
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SPD-Politiker nach Schüssen auf Büro: "Lasse mich nicht einschüchtern"

15.01.2020, 19:0316.01.2020, 14:12
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Auf das Bürgerbüro des SPD-Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby in Halle an der Saale ist offenbar geschossen geworden. "Eine Büroscheibe mit meinem Konterfei weist mehrere Einschusslöcher auf", schrieb der im Senegal geborene Diaby am Mittwoch auf Twitter.

Am selben Morgen seien die Einschusslöcher an seinem Büro in seinem Wahlkreis in Halle bemerkt worden. Auf Twitter veröffentlichte er auch ein Foto der Scheibe, auf dem drei Löcher erkennbar waren.

Zwei weitere Gebäude beschossen

Die Polizei bestätigte, Unbekannte hätten zwischen Dienstagnachmittag und Mittwochmorgen offenbar auf mehrere Gebäude geschossen. An Diabys Bürgerbüro seien mehrere Einschusslöcher im Schaufenster festgestellt worden. Projektile wurden den Angaben zufolge nicht gefunden.

Noch sei außerdem unklar, wodurch die Sachbeschädigungen verursacht wurden. Auch an zwei weiteren Gebäuden wurden Rückstände eines möglichen Beschusses festgestellt, wie die Polizei weiter mitteilte. Der Staatsschutz ermittelt.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) verurteilte den Angriff auf seinen Parteigenossen. "Einfach unfassbar", schrieb Maas auf Twitter und bezeichnete den Vorfall als "widerlich und feige".

Diaby sagte der "Welt"-Zeitung über den Angriff: "Wenn Menschen eine andere Auffassung haben, können sie zu mir kommen und mit mir reden. Diese Tat widerspricht meiner Vorstellung von demokratischer Auseinandersetzung."

Er betonte: "Ich lasse mich nicht einschüchtern."

Seit September 2013 sitzt Diaby für die SPD im Bundestag, er ist das erste afrodeutsche Mitglied des Bundestags.

(om/afp)

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