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Ärzte schlagen neutrales Info-Portal zu Abtreibungen vor

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Ärzte schlagen neutrales Info-Portal zu Abtreibungen vor

08.05.2018, 12:51
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Frauen, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, haben es in Deutschland teilweise schwer, einen Arzt zu finden. Verantwortlich dafür, ist das sogenannte "Werbeverbot". Ärzte, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, dürfen dies auf ihren Webseiten und ihren Broschüren nirgendwo erwähnen.

Das "Werbeverbot" ist also eigentlich ein Informationsverbot.

Ärzte fordern besseren Zugang zu Informationen

Im Streit darüber schlägt die Bundesärztekammer nun eine Informationsplattform im Internet vor. "Hilfe für Menschen in Not: Das muss unser Ziel sein", sagte Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery am Dienstag beim Ärztetag in Erfurt. Ein leicht zugängliches Portal könne Informationen über den Eingriff als solchen, gesetzliche Bedingungen, Beratungsstellen und durchführende Ärzte gewährleisten. "Neutral, von einer unabhängigen Institution eingerichtet, mit einem gesetzlichen Auftrag abgesichert, könnte dies Rechtssicherheit für Ärzte und Frauen herstellen."

Das ist der Stand der Debatte um das "Werbeverbot":

Die GroKo ist sich weiter uneins

In der schwarz-roten Koalition schwelt Streit über das von der SPD geforderte Ende des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche. Die Union lehnt die Abschaffung des entsprechenden Paragrafen 219a des Strafgesetzbuches ab. Mehrere Bundesminister sollen nun nach einer Kompromisslösung suchen.

Montgomery mahnte, eine kontraproduktive Debatte um den Schwangerschaftsabbruch als solchen zu vermeiden. Nötig seien "klare Verhältnisse". Es könne nicht angehen, dass Menschen in einer Notlage in der heutigen, kommunikationsgetriebenen Zeit nur schwerlich an Informationen, Beratungen und Adressen kommen.

Am Rande des Ärztetags demonstrierten etwa 40 Menschen für eine Abschaffung des Werbeverbots.

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Bild: Monika Skolimowska/dpa

Ärzte, Medizinstudenten und Vertreter des Verbands Pro Familia zogen vor das Tagungsgebäude. Auf Plakaten und Transparenten forderten sie ein Recht auf Informationen über Schwangerschaftsabbrüche für Frauen.

(fh/dpa)

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