Deutschland
Andrea Nahles hat sich mit dem Journalisten Thomas Walde fürs Sommerinterview für das Politikmagazin "Berlin direkt" zusammengesetzt. Das Interview wurde am Sonntagabend im ZDF ausgestrahlt.
Ganz glücklich schien die SPD-Parteivorsitzende zwischendurch nicht zu sein. Angesprochen auf den Unionsstreit, Rechtspopulisten und die Sammlungsbewegung von Sahra Wagenknecht, äußerte Nahles ihren Unmut darüber, dass sie kaum Gelegenheit habe, über richtige Politik zu reden. Wenn du dir davon selbst ein Bild machen möchtest, findest du das komplette Interview hier.
Nahles' spannendste Zitate haben wir hier aufgelistet:
Über den Populismus in Europa:
Es gibt viele Regierungschefs in Europa, die Europa zerstören wollen – die die nächste Europawahl ausdrücklich als Kampfgebiet ausgerufen haben. Ob Salvini, Orbán, die Regierung in Österreich oder Le Penn: Wir sind umzingelt von Anti-Europäern.
Auf die Frage, ob die SPD einen verwässerten Vorschlag zur Mietpreisbremse vorgelegt hat:
Dass wir etwas tun, damit Menschen ihre angestammte Heimat behalten können und das in den Bereichen, in denen es einen angespannten Wohnungsmarkt gibt, ist mir lieber als wenn wir es überhaupt nicht machen. Ich sage Ihnen, das ist nicht verwässert, das ist ein Durchbruch. Und ich bin sehr stolz darauf, dass Frau Barley das durchgesetzt hat.
Zum Thema Abschiebung:
Ich bin ausdrücklich der Meinung, dass zur Zeit die falschen Leute abgeschoben werden, nämlich gut integrierte Menschen, die in Arbeit und Ausbildung sind. Denen sollten wir eine Chance geben. Das nennt sich Spurwechsel. Das werden wir durchsetzen.
Über die Union:
Die Union ist in vielen Punkten mit sich selbst nicht im Reinen. Wir waren schon Zeugen einer zerrütteten Ehe in den letzten Monaten. Das muss jetzt mal besser werden.
und:
Die Union betreibt öffentlich eine Identitätssuche. Ich hab schon überlegt, ob ich denen mal eine Packung rote Socken schicke, wenn sie jetzt schon diskutiert, ob sie mit der Linkspartei und der AfD in Brandeburg koaliert.
Über die Sammlungsbewegung:
Die Sammlungsbewegung ist nur dann eine Sammlungsbewegung, wenn man mal weiß, wer eingesammelt werden soll. Wenn es eine echte Sammlungsbewegung von links hätte geben sollen, hätte es gut getan, wenn man mit den Grünen, mit uns als Sozialdemokraten vorher mal darüber geredet hätte.
Für Schlammschlachten: Gummistiefel an Politikerfüßen
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Gummistiefel an Politikerfüßen
Bundeskanzlerin Angela Merkel wagte sich nach dem Hochwasser bei Lüneburg 2006 nur in Gummistiefeln auf den Deich.
quelle: dpa / patrick lux
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist einer der beliebtesten Politiker Deutschlands. Ganz anders als sein Chef, Bundeskanzler Olaf Scholz. Der will trotzdem Kanzlerkandidat seiner Partei werden.