Die Co-Bundessprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, beim Bundeskongress der Jugendorganisation.Bild: dpa / Lino Mirgeler
Exklusiv
Krieg, Energiekrise, Inflation, Wohlstandsverlust und über allem schwebend: der drohende Klimakollaps. All das sind Probleme, mit denen sich die deutschen Parteien aktuell beschäftigen müssen. Konkrete Nöte und Sorgen der Bevölkerung, die sie lösen müssen. Am Wochenende treffen sich deshalb die Grünen in Bonn. Es ist die 48. Bundesdelegiertenkonferenz.
Nach zwei Coronajahren findet sie in diesem Jahr wieder in Präsenz statt – und das Programm ist straff. Diskutiert werden soll über Atomkraft und Sicherheitspolitik, aber auch über den bevorstehenden Winter. Und den damit verbundenen, dringend nötigen sozialen Ausgleich.
Die Grüne Jugend hat einen Änderungsantrag eingereicht. Neben dem bereits im Dringlichkeitsantrag vorgeschlagenen monatlichen Kindersofortzuschlag und der entbürokratisierten Familienförderung ist der Jugendorganisation nämlich vor allem eines wichtig: Die Unterstützung von Studierenden und Auszubildenden.
Die Bundessprecher Timon Dzienus und Sarah-Lee Heinrich wurden Anfang Oktober wiedergewählt.Bild: dpa / Lino Mirgeler
Sarah-Lee Heinrich erklärt in diesem Zusammenhang gegenüber watson:
"Schon die vergangenen zweieinhalb Jahre in der Pandemie waren nicht gerade leicht für viele junge Menschen. Nicht wenige Azubis haben ihren Ausbildungsplatz verloren oder mussten große Einschnitte in der Ausbildung hinnehmen, während viele Studierende sich ein normales Studium wegen des ewigen Hin- und Hers zwischen Präsenz- und Online-Vorlesung auch gleich abschminken konnten."
Bei vielen habe sich die finanzielle Situation durch die Pandemie verschärft, Nebenjobs seien weggefallen. Ganz zu schweigen von den mentalen Belastungen, meint Heinrich.
Auch die Bundesvorsitzenden der Grünen, Ricarda Lang und Omid Nouripour werden beim Parteitag dabei sein.Bild: dpa / Kay Nietfeld
Sie führt weiter aus:
"Die gestiegenen Preise setzen jetzt nochmal einen drauf und für etliche junge Menschen heißt das eben leider, sich entscheiden zu müssen, ob sie ihre Wohnung heizen oder den nächsten Einkauf bezahlen können."
Dass diese Entscheidung getroffen werden müsse, könne nicht der Normalzustand sein. Heinrich ergänzt:
"Zumal die Sorgen um das Ende des Monats ja nur die eine Seite ist: Hinzukommen die Sorgen um das Ende des Jahrzehnts, weil die Auswirkungen der Klimakrise schon jetzt an vielen Orten drastisch sind."
Die Grüne Jugend erwarte daher vom Parteitag ihrer Mutterpartei, dass junge Menschen in dieser Situation nicht im Stich gelassen werden. Es brauche strukturelle Entlastungen neben der Einmalzahlungen und einem Mietenstopp. Und zwar: Eine dauerhafte Erhöhung der Mindestausbildungsvergütung und der Bafög-Regelsätze um jeweils 100 Euro im Monat.
Anfang des Jahres führte Günther Felßner noch als Vorsitzender des Bayerischen Bauernverbands die Proteste der Landwirte gegen die Ampel-Regierung in Berlin an. Mit gelber Warnweste stand er an der Spitze von Traktor-Kolonnen und protestierte unter anderem gegen die Politik von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).