"Sind eingeknickt": Fridays for Future kritisiert Grüne nach Parteitag
Die Klimaschutzorganisation Fridays for Future (FFF) hat nach dem Grünen-Bundesparteitag am vergangenen Wochenende deutliche Kritik geäußert. Die Partei sei "vor Kräften eingeknickt, die sich am liebsten gar keinen Klimaschutz wünschen", erklärte FFF-Sprecherin Pauline Brünger gegenüber watson.
Für die Forderung, bis 2035 vollständig auf erneuerbare Energien umzusteigen, lobte Brünger die Grünen indes.
Brünger erklärte zu den Beschlüssen am Freitag:
Das Bekenntnis der Partei zur vollständigen Energiewende bezeichnete Brünger als Erfolg von Fridays for Future:
Fridays for Future kündigt "Druck auf alle Parteien" an
Brünger kündigte gegenüber watson außerdem an, dass Fridays for Future in den kommenden Wochen für Proteste auf die Straße gehen werde. Ziel sei es, vor der Bundestagswahl den Druck auf alle demokratischen Parteien zu erhöhen – nicht nur auf die Grünen.
Das Verhältnis zwischen Fridays for Future und den Grünen ist zwiespältig: Einerseits ist Luisa Neubauer, die bekannteste FFF-Vertreterin Deutschlands, Mitglied der Partei – und Jakob Blasel, ein weiterer bekannter Aktivist, kandidiert für die Partei für den Bundestag. Andererseits kritisieren FFF-Vertreter regelmäßig die aus ihrer Sicht zu wenig radikalen Vorschläge der Grünen auf Bundesebene – und mobilisieren teilweise gegen Entscheidungen von Landesregierungen mit grüner Beteiligung. Besonders deutlich wurde das am Konflikt um den Ausbau der Autobahn A49 durch den Dannenröder Forst in Hessen, den die dortige schwarz-grüne Landesregierung mitträgt.