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"Männer gegen Rechts": Neue Initiative setzt sich gegen Rechtsextremismus ein

Demonstrant mit FCK AFD Sticker bei einer Demonstration gegen Rechts auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor am 14. Januar 2024 in Berlin. Demonstration gegen Rechts in Berlin *** Demonstrator with ...
Anfang des Jahres sind Hunderttausende Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. (Symbolbild)Bild: rainer keuenhof / imago images
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Neue Initiative "Männer gegen Rechts" will neue Männlichkeitsbilder schaffen

27.09.2024, 17:01
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Das Wahljahr 2024 in Deutschland ist durch. Die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg liegen nun alle hinter uns. Und die Ernüchterung ist bei vielen Menschen groß. Immerhin ist mit der AfD eine in weiten Teilen rechtsextreme Partei so stark wie nie zuvor.

Über die Gründe für ihren Erfolg wurde und wird immer noch viel diskutiert. Fest steht, dass die Partei längst keine reine Protestpartei mehr ist und bei den Landtagswahlen durch viele Altersgruppen und Gesellschaftsschichten hinweg Zugewinne verzeichnen konnte.

Auffällig ist dabei aber: Die AfD ist bei Männern deutlich beliebter als bei Frauen. Bei den Landtagswahlen in Sachsen holte die Partei bei den Männern beispielsweise 35 Prozent der Stimmen und war damit stärkste Kraft vor der CDU mit 29 Prozent.

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Von den sächsischen Wählerinnen bekam die AfD "nur" ein Viertel der Stimmen, also satte 10 Prozentpunkte weniger als von männlichen Wählern. Wer sich Bilder von rechtsextremen Demonstrationen anschaut, dem wird auffallen, dass auch dort vornehmlich Männer vertreten sind.

Blickt man auf die Gegenseite, werden häufig Gruppen wie "Omas gegen Rechts" genannt. Nach den "Correctiv"-Enthüllungen und anschließenden Massendemonstrationen Anfang des Jahres haben sich zum Beispiel auch "Frauen gegen rechts" und "Schülis gegen rechts" formiert.

"Aber Männer aus der Mitte Gesellschaft waren mal wieder nicht als Aktive sichtbar in der progressiven Bewegung gegen rechtsextreme Pläne. Das konnte und kann so aus unserer Sicht nicht weitergehen", sagt Enrico Damme gegenüber watson. Er ist Pressesprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Jungen- und Männerarbeit Sachsen.

"Männer gegen rechts" formuliert klares Ziel der Inititiave

Und die hat zusammen mit dem Bundesforum Männer und dem Bundesverband Sozialdienst Katholischer Männer im September die Initiative "Männer gegen Rechts" gegründet.

"Wir wollen Männer sichtbar machen als Aktive gegen Rechtsextremismus, für Vielfalt, Solidarität und Geschlechtergerechtigkeit. Ihnen eine Plattform bieten, sich zu zeigen", erklärt Damme zu den Zielen der Initiative. Man wolle insgesamt die Gesellschaft stärken, solange zu befürchten sei, dass Rechtsextreme Frauen- und Queerfeindlichkeit sowie Fremdenhass und Rassismus in Regierungsämter tragen.

Bislang hätten oft nur Männer auf der rechten Seite des Spektrums Gesicht für ihre Ziele gezeigt. Gerade mit aggressiven Erzählungen würden sie viel Aufmerksamkeit erhalten, meint Damme. Und darauf würden vor allem viele junge Männer hereinfallen. Dabei ist die Strategie von Rechtsextremen aus Sicht von Damme leicht durchschaubar:

"Es lässt sich leicht erkennen, dass hier von Rechtsextremen Ängste vor dem Verlust von klassischer Männlichkeit adressiert und gepusht werden. Dagegen wollen wir Männer ermutigen, allen und besonders den Mitmännern Eines zu zeigen: Der gesellschaftliche Wandel, angetrieben von der berechtigten Emanzipation von Frauen und von der Klimakrise, bringt für Männer mehr Vor- als Nachteile."

Das werde bisher aber öffentlich kaum wahrgenommen. Dabei habe es viele Vorteile, wenn sich Geschlechterrollen wandelten. Wenn Männer "nicht immer nur patriarchal vorn dran stehen müssen", meint Damme.

Aber was kann man tun, um (junge) Männer wieder von einer rechtsextremen Gesinnung abzubringen?

"Männer gegen rechts" setzen auf mehr Austausch

Wenn es nach Enrico Damme geht: in einen Austausch gehen und gegenseitiges Verständnis suchen – zumindest mit den Männern, die noch nicht gänzlich ins Rechtsextreme abgeglitten sind. Denn:

"Das entzieht dem rechten Rand die Substanz. Wir müssen akzeptieren und bestenfalls tolerieren, was andere für richtig halten. Gleichzeitig Kante zeigen. Ausdrücken, wo die Grenzen des menschlich Akzeptierbaren sind."

Aus diesem Austausch würden sicherlich keine Freundschaften entstehen, es könne aber zu mehr Akzeptanz führen. Ob das am Ende wirklich gelingt, wird sich noch zeigen.

Aktuell versucht die Initiative noch mehr Männer zu erreichen. Dafür hat sie nicht nur eine Instagram-Seite eingerichtet, sondern auch einen Sharepic-Generator. So erhofft man sich, dass auch auf Social Media immer mehr Männer ihr Gesicht im Einsatz gegen Rechtsextremismus zeigen.

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