Das Jahr 2023 war taff. Auch für das politische Berlin. Im Oktober kam zu all den Krisen, vor denen Deutschland ohnehin schon stand, der Krieg im Nahen Osten hinzu. Dennoch hatten auch Deutschlands Spitzenpolitiker:innen Momente, die ihnen ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert haben. Bei watson sprechen sie darüber.
Denkt Hubertus Heil an Momente, die ihm ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben, denkt er an seine Familie. Er sagt:
"Wenn meine kleine Tochter fantasievolle Geschichten erzählt und mein Sohn mir ausführlich seine Fußballweisheiten erläutert. Außerdem freue ich mich, dass meine Kinder Heiligabend im Krippenspiel mitgemacht haben."
Für Bauministerin Klara Geywitz war der "der schöne Sommerurlaub an der Ostsee mit meiner Familie" wohl der schönste Moment des Jahres.
SPD-Co-Vorsitzender Lars Klingbeil hat gleich mehrere Momente, die ihn glücklich gemacht haben. Er sagt:
"Es gab einige sehr gute Spiele vom FC Bayern München und Harry Kane, bei denen ich im Stadion sein konnte, aber das mal beiseite :)"
Die schönsten Momente seien privat, meint er.
"Diese Zeit kommt meistens viel zu kurz. Als Parteivorsitzender ist mein Kalender wahnsinnig voll und oft schon Wochen im Voraus durchgeplant. Dazu leben wir gerade in wahnsinnig krassen Zeiten mit großen Herausforderungen, die wir bewältigen müssen. Inmitten all der Krisen muss man trotzdem die Zuversicht bewahren." Das schaffe er am besten, wenn er mal privat durchatmen könne, "mit guter Musik auf den Ohren, mit Sport und mit meiner Familie."
Der Glücksmoment von Juso-Chef Philipp Türmer hat mit einem eher ungewöhnlichen Wegbegleiter zu tun. Er sagt:
"Vor kurzem habe ich Freunde besucht, die einen Bauernhof haben. Dort waren wir spazieren, mit zwei Hunden und einem Lämmchen. Das Lamm dachte offenbar, es wäre ein Hund und könne mit den beiden mithalten. Dabei hat es sich überschätzt. Ich musste es die letzten Kilometer tragen. Dabei vergisst man dann doch auch mal ganz gut sämtlichen Trubel, den man sonst im politischen Alltag so mitmacht."
Für den Vize-Fraktionsvorsitzenden Dirk Wiese gab es 2023 "ganz viele" Momente, die ihn glücklich gemacht haben. Verantwortlich dafür: Seine Kinder.
Auch die jüngste Abgeordnete im Bundestag, Emily Vontz, findet ihr kleines Glück in den kleinen Momenten. Sie sagt:
"Viele kleine Momente mit meinen Freund*innen und meiner Familie zaubern mir ein Lächeln auf die Lippen. Gemeinsames Kaffeetrinken, ein Konzertbesuch, eine Wanderung oder einfach eine Umarmung – ich bin sehr dankbar für das Verständnis und die schönen Momente, die ich abseits des herausfordernden Alltags als Politikerin dieses Jahr mit meiner Familie und meinen Freund*innen erleben durfte."
Neben ihrer Wiederwahl als Parteivorsitzende der Grünen lief es auch privat rund für Ricarda Lang. Sie freute sich in diesem Jahr über einen ganz besonderen Moment:
"Meine Verlobung. Anfang des Jahres hat mich mein Partner gefragt, ob ich ihn heiraten will und die Erinnerung an diesen besonderen Abend macht mich sehr glücklich. Umso mehr freue ich mich auf die Hochzeit in 2024."
Ihr Co-Parteichef Omid Nouripour freut sich ebenfalls über einen (oder mehrere) private Momente in diesem Jahr:
"Dass mein Sohn dieses Jahr das erste Mal auf dem Basketballplatz gegen mich gewonnen hat. Und seitdem immer öfter."
Emilia Fester kann so einige Momente aufzählen, in denen sie in diesem Jahr Freude verspürt hat:
"Wenn ich mal privat politisch sein darf und nicht nur als Abgeordnete, zum Beispiel bei der Sommerakademie oder dem Bundeskongress meines Jugendverbands, der Grünen Jugend", erzählt sie. "Solche Termine, wo ich den Verband und all die tollen Menschen in ihm sehen kann, geben mir krasse Motivation für meine politische Arbeit, zeigen mir immer wieder, wofür ich kämpfe, und dass so viele junge Menschen dafür auch brennen." Das gebe ihr Hoffnung und Kraft.
"Aber auch private Momente mit meiner Familie und Freunden zaubern mir ein Lächeln auf die Lippen – wenn ich eine tolle Inszenierung meiner Mutter erleben darf, mit meiner Beziehung in den Kurzurlaub fahre, einen Spieleabend mit meinen Neffen habe oder mit meiner WG unterwegs bin."
Bundesverkehrsminister Volker Wissing freute sich in diesem Jahr am meisten über seine kleine Auszeit im Sommer:
"Die Landschaft, das Essen, die Menschen in der Provence, wenn ich dort im Sommer ein paar freie Tage verbringen darf. Das ist bei meinem sehr vollen Terminkalender eine besonders wertvolle Zeit."
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger fällt es schwer, diesem Jahr etwas Positives abzugewinnen. Doch auf einen Moment blickt sie gern zurück:
"Das zu beantworten, fällt mir in diesem Krisenjahr schwer. Freude hat mir bereitet, mit Ernie und Bert aus der Sesamstraße in meinem Ministerium ein Video für Kinder zu drehen. Daran denke ich gerne zurück. Denn Kinder sind unsere Zukunft."
Bundesjustizminister Marco Buschmann blickt auf einen ganz persönlichen Erfolgsmoment zurück:
"Ein persönliches Highlight war für mich in diesem Jahr die Veröffentlichung meines Songs 'We will survive'", erzählt Buschmann. "Die Unterstützung der Gerald-Asamoah-Stiftung für herzkranke Kinder liegt mir sehr am Herzen. Mit 'We will survive' konnte ich ein Projekt verwirklichen, das meine private Leidenschaft, Musik zu machen, mit der Unterstützung für schwerkranke Kinder verbindet."
Den Song habe er gemeinsam mit "wunderbaren Musikern" selbst komponiert und auch gemeinsam mit der Sängerin Hannah aufnehmen dürfen. "Die Erlöse aus dem Streaming werden an die Stiftung gespendet. Wer also den Kindern noch etwas Gutes tun will, kann ja den Song mal bei seinem Streaminganbieter anhören", appelliert der Justizminister.
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hatte trotz des krisenreichen Jahrs privat ein besonderes Erlebnis:
"Ein besonderer Moment in diesem Jahr war für mich, als meine Tochter im Sommer endlich das Schwimmen lernte."
Auch die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag Ria Schröder hatte ein besonderes Erlebnis im Sommer. Sie erzählt:
"Beim Gedanken an meine standesamtliche Hochzeit im August wird mir immer wieder warm ums Herz. Meine ganze Familie war nach Hamburg gekommen und als wir am Nachmittag eine kleine Bootstour auf der Alster unternommen haben, kam die Sonne raus. Der schönste Tag des Jahres!"
Unionspolitikerin Serap Güler ist im Juli Großtante geworden. Sie sagt:
"Meine älteste Nichte wurde Mama. Das war der schönste Moment in diesem Jahr."
Dorothee Bär berichtet gleich von mehreren schönen Momenten im Jahr 2023 – die Entscheidung für den schönsten, falle ihr schwer, meint sie. Bär sagt:
"Allerdings muss ich sagen, dass mich die Themen, mit denen ich mich im Rahmen meiner Arbeit als Frauenpolitikerin auseinandersetze, auch häufig im Privaten begleitet haben. Auf vieles, was ich in diesem Jahr als Politikerin angestoßen habe, werde ich überall angesprochen."
Vor allem bei den Themen Endometriose, Menopause oder dem Sexkaufverbot hätte die CSU-Politikerin oft gesagt bekommen, es sei "richtig und wichtig ist, dass ich mich dafür einsetze, diesen Themen mehr Aufmerksamkeit zu schenken." Bär fährt fort:
"Für mich ist es besonders schön, wenn ich sowohl im Privaten als auch im Rahmen meiner Tätigkeit als Abgeordnete, Zuspruch für die Themen bekomme, die mir ganz besonders am Herzen liegen."
Roderich Kiesewetter freut sich darüber, dass seine Familie hinter ihm steht. Was ihn besonders glücklich gemacht hat:
"Ein Video von meiner Enkelin, die ihren Opa bei einer Bundestagsrede im Fernsehen sieht und dann laut 'Opa Kiesi' ruft."
Seine privaten Freudenmomente möchte Mario Czaja zwar nicht teilen. Trotzdem habe ihm auch ein beruflicher Termin nicht nur ein Lächeln, sondern auch Kindheitserinnerungen beschert. Czaja sagt:
"Einer meiner schönsten Momente war in den vergangenen Tagen beim Plätzchen backen mit den Kindern in der Hellersdorfer Arche. Es hat mir mega Freude gemacht, mit den Kindern eine große Weihnachtskleckerei zu veranstalten und zugleich an die vielen schönen Momente der Weihnachtszeit meiner Kindheit erinnert zu werden."
Auch der ehemalige JU-Chef Tilman Kuban erinnert sich gerne an zwei besondere Momente des Jahres. Er sagt:
"Unsere Hochzeit und die Taufe unseres Sohnes im Sommer waren ganz sicher mein Highlight des Jahres. Bestes Wetter, ganz viele Freunde und eine großartige Party!"
Linken-Co-Chef Martin Schirdewan findet sein Glück oft draußen. Er sagt:
"Was mir in diesem Jahr ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat, war ein Blick auf den Kaukasus im Sonnenschein. Das war ein fantastisches Erlebnis. Aber ich spaziere auch gerne durch meine Heimatstadt. Der Berliner Fernsehturm ist immer wieder eine Wucht."
Für die Bundestagsabgeordnete Heidi Reichinnek ist jeder Moment, mit ihrer Familie, Grund zur Freude. Sie sagt:
"Jeder Moment, den ich mit Familie und Freundeskreis verbringen kann. Der Job bringt mit sich, dass es davon leider zu wenige gibt."
Auch für Gregor Gysi war in diesem Jahr die Zeit mit seiner Familie wohl die schönste. Auf die Frage, was ihm ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, sagt er:
"Eine sehr angenehme Reise mit meinen Kindern – ohne jeden Zank und Streit."