"Was bringen ihm die Geheimdienstinformationen, welchen Einfluss hat er überhaupt, außer der Tatsache, dass er sich vertun und etwas sagen könnte?", fragte Biden.Bild: ap / Patrick Semansky
International
Der neue US-Präsident Joe Biden will
seinem Vorgänger Donald Trump nicht wie üblich weiterhin Zugang zu
vertraulichen Geheimdienstinformationen geben. Trump habe ein
"erratisches Verhalten" an den Tag gelegt und könnte geheime
Informationen ausplaudern, sagte Biden in einem am Freitagabend
(Ortszeit) veröffentlichten Interview mit dem TV-Sender CBS. Er wolle
nicht spekulieren, was passieren könnte, aber Trump brauche die
Informationen schlicht nicht mehr, sagte Biden.
Der Präsident betonte, seine Einschätzung sei unabhängig von
Trumps Rolle bei der Erstürmung des Kapitols durch dessen Anhänger
Anfang Januar. "Was bringen ihm die Geheimdienstinformationen,
welchen Einfluss hat er überhaupt, außer der Tatsache, dass er sich
vertun und etwas sagen könnte?", fragte Biden. Sein Interview mit dem
Sender CBS soll im Vorfeld zum Super Bowl am Sonntag ausgestrahlt
werden, dem wohl wichtigsten Spiel des Jahres im American Football.
Biden müsste zustimmen
Frühere US-Präsidenten bekommen normalerweise weiterhin
vertrauliche Briefings der Geheimdienste. Bevor Trump diese bekommen
kann, muss Biden aber zustimmen. Kritiker hatten Trump vorgeworfen,
als Präsident mehrere Male geheime Informationen preisgegeben zu
haben. Zudem soll er nach übereinstimmenden US-Medienberichten
während seiner Amtszeit nur geringes Interesse an den dicht mit
Informationen gespickten Briefings der Geheimdienste gezeigt haben.
Die Unterrichtungen waren zuletzt nur noch selten auf seinem
öffentlichen Terminkalender vermerkt, bei Biden sind sie es fast
täglich.
(hau/dpa)
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