In Österreich sollen Massentests die Ausbreitung des Coronavirus wirkungsvoll eindämmen. Am Freitag startet das Projekt in großem Stil und die Tests stoßen auf reges Interesse. Zum Auftakt bildeten sich in Wien und Innsbruck nach Angaben von Reportern des ORF und des Senders OE24 längere Warteschlangen vor den Teststationen. In Österreichs Hauptstadt können sich die Bürger an drei Standorten bis zum 13. Dezember testen lassen. Die Kapazität liegt in Wien bei bis zu 150.000 Tests pro Tag.
Die Regierung hofft, dass sich im Laufe der nächsten Wochen mehrere Millionen Österreicher untersuchen lassen. Die Massentests gelten als wichtiger Baustein, gerade auch um symptomfreie Infizierte zu entdecken.
Durch den knapp dreiwöchigen Lockdown, der am kommenden Montag zumindest was den Handel angeht wieder aufgehoben wird, waren die hohen Infektionszahlen in Österreich zuletzt deutlich gesunken. Dennoch fährt die Regierung aus konservativer ÖVP und Grünen einen eher vorsichtigen Öffnungskurs. Dazu gehören auch die Reisebeschränkungen über Weihnachten und Neujahr. Wer aus einem Risikogebiet einreist, dazu zählt auch Deutschland, muss in eine zehntägige Quarantäne, die frühestens nach dem fünften Tag durch einen negativen PCR-Test beendet werden kann.
Bei den Massentests orientiert sich Österreich auch an Erfahrungen aus der benachbarten Slowakei.
Die Slowakei führte am Allerheiligen-Wochenende (31. Oktober und 1. November) Corona-Massentests im ganzen Land durch. Formell war die Teilnahme zwar freiwillig, doch wer keinen negativen Test vorweisen konnte, durfte anschließend zwei Wochen nicht einmal mehr zur Arbeit gehen. Deshalb unterzogen sich allein in der ersten von mehreren Testrunden 3.6 Millionen der 5.5 Millionen Einwohner einem Antigen-Schnelltest.
(lfr/dpa)