An der Front eines Krieges spielen sich dramatische Szenen ab, die den Soldat:innen auch mental viel abverlangen.Bild: AP / LIBKOS
International
Immer wieder tauchen sie auf, die kleinen Freuden im Leben. Besonders wertvoll sind diese in Kriegszeiten. Noch wertvoller für jene, die an vorderster Front für den Frieden kämpfen.
So teilte kürzlich ein Soldat an der ukrainischen Frontlinie ein Video von sich und seinen Kameraden, die eine Krähe zähmten und ihr Kunststückchen beibrachten.
Für Menschen, die bisher in ihrem Leben wenig mit Krieg zu tun hatten, sind solche Szenen beinahe unverständlich. Doch für jene, die an der Front stehen, ist es vielleicht der letzte Strohhalm, an den sie sich mental klammern, um nicht zu verkümmern.
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Zehntausende ukrainische Soldat:innen sind inzwischen verwundet oder verstorben wegen des brutalen völkerrechtswidrigen Einmarsches Russlands in die Ukraine.
Viele der Verwundeten kehren allerdings dennoch wieder zurück an die Front. Sie wollen kämpfen, für ihr Land. Nicht nur körperlich ist das anstrengend, auch die Psyche wird dabei meist in große Mitleidenschaft gezogen.
Nun tauchte ein Video eines Soldaten auf, der sich inzwischen nicht mehr im Kampf befindet, damals allerdings eine kleine Freude des Lebens genoss – während im Hintergrund Artillerie zu hören ist.
Ukrainischer Soldat teilt intimen Moment an der Front
Dass Menschen in Regionen, die nicht unmittelbar unter Beschuss stehen, versuchen, ihr Leben bestmöglich aufrechtzuerhalten und weiterzuleben, löst inzwischen nicht mehr so große Verwunderung aus, wie es zu Anfang war. Direkt an der Front lösen solche Szenen allerdings immer noch Irritationen aus.
Bei dem Soldaten in dem Video handelt es sich um Roman Trokhymets. Der Ukrainer ist aktiv auf Social Media und teilt immer wieder Ausschnitte aus seiner Zeit an der Front. Zwischenzeitlich musste er im Krankenhaus behandelt werden.
In seinem Instagram-Feed sind zahlreiche Videos von schwerem Beschuss, Blut und Tod zu finden. Doch ein Video zeigt eine andere Seite des Kriegs.
Auch in diesem Video ist Artillerie zu hören, offenbar teilweise Beschuss in unmittelbarer Nähe. Roman Trokhymets allerdings ist ruhig. Er freut sich über seinen Energy-Riegel.
Eine gewisse Resignation schwingt in seinen Worten, als er sagt: "Das ist mein erstes Essen heute. Ich war so glücklich, als ich diesen Energy-Riegel in meiner Tasche gefunden habe. Heute habe ich ein paar Kameraden verloren." Im Hintergrund hört man deutlich den Einschlag. Doch der Soldat lächelt sogar.
Er fährt fort: "Ich habe auch ein paar Angreifer umgebracht. Heute habe ich genug Emotionen für mein ganzes Leben gefühlt."
Immer wieder wird er von lautem Beschuss unterbrochen. Doch er bleibt weiter. "Natürlich ist das psychisch und physisch anstrengend. Deshalb bin ich gerade dankbar, diesen leckeren Energy-Riegel essen zu können".
Man merkt ihm die Dankbarkeit über jedes noch so kleine Detail an. Er sagt: "Ich habe gemerkt, das Leben ist toll, Leute", und grinst in die Kamera. Ein Funkspruch unterbricht ihn.
"Wenn ich überlebe, bin ich mir sicher, dass mein Leben noch wertvoller sein wird als zuvor", schließt er.
Auch die User des Portals Reddit, auf dem das Video nun auftauchte, vermuten unter dem Post, dass mit einem menschlichen Nervensystem sehr viel passiert sein muss, um in einer Situation so zu agieren. Ein User schreibt: "Er hat offenbar bereits akzeptiert, dass er bald sterben wird."
Glücklicherweise stammt dieses Video jedoch aus Romans Zeit an der Front und er befindet sich nun nicht mehr im aktiven Kampfgeschehen.
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