Politik
International

Iran: Staatsanwaltschaft will Instagram sperren

"Unmoralische und obszöne Inhalte" – Irans Staatsanwaltschaft will Instagram sperren

03.01.2019, 21:3203.01.2019, 21:32

Die iranische Staatsanwaltschaft will voraussichtlich die Fotoplattform Instagram sperren. Dschawad Dschawadnia, der IT-Beauftragte der Staatsanwaltschaft, sagte am Donnerstag:

"Instagram hat leider nicht nur illegale, sondern auch unmoralische und obszöne Inhalte."

Die Staatsanwaltschaft warte nur auf eine finale Entscheidung der iranischen Führung um ein Verbot durchzusetzen, so Dschawadnia laut Nachrichtenagentur Isna.

Instagram ist im Iran sehr beliebt und wird von Millionen von Persern zum Teilen von Fotos und Videos benutzt. Neben ausländischen sind auch zahlreiche iranische Videos zu sehen, deren Inhalte gegen die strengen islamischen Vorschriften verstoßen.

Im Iran sind bereits mehrere soziale Dienste wie Twitter, Facebook und Telegram gesperrt.

Sie werden von den Hardlinern in der Justiz als illegal und unmoralisch eingestuft. Nach Einschätzung von Beobachtern haben die Verbote aber nicht nur moralische, sondern auch politische Gründe.

Seit fast zwei Jahren werden Berichte, Bilder und Videos von regimekritischen Protesten in diesen Diensten gepostet. Gegen diese neue Form der digitalen Proteste waren die Polizei- und Sicherheitskräfte des Landes bis jetzt machtlos.

Allerdings umgehen viele Iraner seit Jahren die bereits bestehenden Verbote über VPN-Tunnel. Damit können sie einen Datentunnel zu einem Server aufbauen und die staatliche Zensur umgehen. Nach Angaben einer staatlichen Medienforschung benutzen alleine 40 bis 45 Millionen den im Iran verbotenen Chatdienst Telegram.

(as/dpa)

23 mal Instagram-Einheitsbrei

1 / 25
23 mal Instagram-Einheitsbrei
Bild: instagram.com/insta_repeat/
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Frankreich: Macrons Macht bröckelt – und mit ihr Europas Handlungsfähigkeit
Frankreich steckt in der Regierungskrise, Präsident Macron ringt um Stabilität. Jetzt warnt Frankreich-Experte Jacob Ross gegenüber watson vor den Folgen für Europa und die deutsch-französischen Beziehungen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron steckt in der schwersten Krise seiner Amtszeit. Nach dem Rücktritt von Premierminister Sébastien Lecornu sucht der Élysée-Palast erneut nach einer stabilen Regierung. Neuwahlen gelten vorerst als unwahrscheinlich, doch die politische Lähmung in Paris hat längst Folgen für ganz Europa.
Zur Story