Der Bürgermeister von Idabel, Oklahoma, Crain Young (Mitte, l., mit erhobenen Händen), am Montag nach dem Bekanntwerden der Aufzeichnung.Bild: Southwest Ledger / Christopher Bryan
International
Spätestens seit den Massenprotesten der "Black Lives Matter"-Bewegung im Jahr 2020 ist der ganzen Welt klargeworden: Die USA haben ein Polizeiproblem. Immer wieder werden Berichte von Polizeigewalt oder gar Mord an People of Color öffentlich. Jetzt schockiert erneut ein Leak, der offenbar die rassistischen Abgründe einer Polizeiwache im US-Bundesstaat Oklahoma offenlegt.
"Oh, du meinst, du kannst dich nicht beherrschen?"
"Ja, ich mache mir keine Sorgen darüber, was er mir antun wird. Ich mache mir Sorgen darüber, was ich ihm antun könnte. Mein Papa hätte ihm den Arsch versohlt, ihn abgewischt und als Klopapier benutzt … wenn mein Daddy nicht von einem Fahrzeug überfahren worden wäre, wäre er dort unten gewesen."
Das sind die mutmaßlichen Aussagen einer Ermittlerin des Sheriffs in McCurtain County im US-Staat Oklahoma.
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Auf der kürzlich geleakten Audio-Aufzeichnung sind neben der eben zitierten Ermittlerin Alicia Manning angeblich auch Sheriff Kevin Clardy, der Gefängnisverwalter Larry Hendrix und Kommissar Mark Jennings zu hören. Letzterer ist am Mittwoch aufgrund der Tonbandaufnahme zurückgetreten. Oklahomas Gouverneur Kevin Stitt hat alle vier Beamten zum Rücktritt aufgefordert.
Die Aufzeichnung wurde am Wochenende durch die "McCurtain Gazette-News" veröffentlicht. Zu hören sind Bemerkungen über das Lynchen von Schwarzen und das Töten von Journalist:innen, wie "CNN" berichtete.
Oklahoma: Investigative Recherche offenbart rassistische Abgründe
Die Tonaufnahme ist durch den Herausgeber der "McCurtain Gazette-News", Bruce Willingham, entstanden. Er legte nach einer Sitzung des Board of Commissioners am 6. März ein Aufnahmegerät in das Büro der Beamten.
Nur Stunden zuvor hatte Gazette-News-Reporter Chris Willingham, der Sohn des Herausgebers, eine Klage gegen das Büro des Sheriffs, Manning und das Board of County Commissioners eingereicht. Er behauptete, sie hätten ihn diffamiert und seine Bürgerrechte verletzt, berichtete die Zeitung.
Als Bruce Willingham die Aufzeichnung sicherte und zurückspulte, stieß er auf die verstörenden Aussagen gegen Schwarze und Journalist:innen.
Laut der US-amerikanischen Zeitung "Oklahoman" sprach Ermittlerin Manning in der Aufnahme davon, in die Nähe des Büros der Zeitung "Gazette-News" gehen zu müssen, und äußerte ihre Sorge darüber, was passieren würde, wenn sie Willingham begegnen würde.
Kommissar Jennings fragte laut dem Bericht: "Oh, du meinst, du kannst dich nicht beherrschen?" Manning antwortete demnach:
"Ja, ich mache mir keine Sorgen darüber, was er mir antun wird. Ich mache mir Sorgen darüber, was ich ihm antun könnte. Mein Papa hätte ihm den Arsch versohlt, ihn abgewischt und als Klopapier benutzt … wenn mein Daddy nicht von einem Fahrzeug überfahren worden wäre, wäre er dort unten gewesen."
Jennings wiederum antwortete: Sein Vater sei einmal über etwas verärgert gewesen, das die Zeitung veröffentlicht hatte. Er habe ihn am liebsten "einfach töten" wollen, zitiert die "Gazette-News". Und weiter:
"Ich weiß, wo hier zwei große, tiefe Löcher sind, falls Sie sie jemals brauchen sollten."
Sheriff Clardy erwiderte daraufhin angeblich, er habe die Ausrüstung.
Oklahoma-Gouverneur Stitt "entsetzt und entmutigt"
In einem anderen Teil der Aufzeichnung drückten die Beamten laut dem Bericht ihre Enttäuschung darüber aus, dass Schwarze nicht mehr gelyncht werden könnten.
Gouverneur Kevin Stitt zeigte sich "entsetzt und entmutigt", von den Kommentaren der Beamten zu hören. Diese bezeichnete er als "schrecklich" und "hasserfüllt".
Unabhängig überprüft werden konnte die Aufnahme bislang nicht – ebenso wie, wer was gesagt hatte. Auf Anfrage von CNN hat sich bisher keiner der angeblich Beteiligten geäußert.
Die "Gazette-News" betonen, die Aufnahmen seien legal beschafft worden. Das Büro des Sheriffs allerdings sagt, sie seien illegal aufgezeichnet worden und es würden Ermittlungen durchgeführt. Auch sei nicht auszuschließen, dass die Aufnahmen verändert wurden.
Rolf Mützenich ist der Fraktionschef der SPD. In zahlreichen Debatten spricht er für seine Partei im Bundestag. Mützenich ist bekannt für seine Friedenspolitik, gleichzeitig half er aber auch bei der Durchsetzung des Sondervermögens für die Bundeswehr.
