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Joshua Wong nach Festnahme gegen Kaution wieder frei

FILE PHOTO: Pro-democracy activist Joshua Wong registers as a candidate for the upcoming  Legislative Council election in Hong Kong, China July 20, 2020. REUTERS/Tyrone Siu/File Photo
Joshua Wong ist wieder auf freiem Fuß. Bild: reuters / Tyrone Siu
International

Joshua Wong nach Festnahme gegen Kaution wieder frei

24.09.2020, 09:0124.09.2020, 13:15

Nach seiner Festnahme ist der international bekannte Hongkonger Demokratie-Aktivist Joshua Wong gegen Kaution wieder freigelassen worden. Vor Journalisten sagte der 23-Jährige am Donnerstag nach seiner Freilassung: "Egal was passiert - ich werde auch künftig Widerstand leisten und hoffe, dass die Welt weiß, dass die Hongkonger beschlossen haben, nicht aufzugeben." Seinem Anwalt zufolge war Wong wegen seiner Teilnahme an einer "illegalen" Demonstration festgenommen worden.

Der außenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Bijan Djir-Sarai, forderte angesichts der vorübergehenden Festnahme Wongs eine Reaktion der Bundesregierung gegenüber China. Zwar sei Wongs Freilassung ein "positives Zeichen". Dennoch zeige die Festnahme des Demokratie-Aktivisten, "dass die chinesische Regierung ihre autoritären, menschenrechtswidrigen Eingriffe in Hongkong fortsetzt und intensiviert".

Chinas umstrittenes Sicherheitsgesetz

Seit der Einführung des sogenannten Sicherheitsgesetzes überschreite Peking "zunehmend rote Linien" und zeige "vor den Augen der Weltöffentlichkeit immer unverblümter ihr wahres Gesicht", kritisierte Djir-Sarai. Das Ende Juni von China verabschiedete sogenannte Sicherheitsgesetz erlaubt den Behörden ein hartes Vorgehen gegen alle Aktivitäten in Hongkong, die nach ihrer Auffassung die nationale Sicherheit bedrohen. Verstöße können mit lebenslanger Haft geahndet werden.

Wongs Anwalt sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Demokratie-Aktivist sei festgenommen worden, nachdem er sich im Zusammenhang mit einem anderen gegen ihn laufenden Strafverfahren zu einer Polizeistation begeben hatte. Dem 23-Jährigen drohe nun eine weitere Anklage wegen seiner Teilnahme an einer "illegalen" Demonstration im Oktober vergangenen Jahres, die sich gegen ein von der Hongkonger Regierung verhängtes Verbot von Gesichtsmasken gerichtet hatte.

Die Behörden hatten das Maskenverbot im vergangenen Jahr als Reaktion auf die monatelangen pro-demokratischen Massenproteste erlassen, bei denen viele Demonstranten sich vermummt hatten. Inzwischen hat ein Gericht das Maskenverbot gekippt.

(lin/afp)

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