Das ukrainische Kernkraftwerk in Saporischschja ist von Russen besetzt.Bild: AP / Uncredited
International
Die Sorge vor einem nuklearen Unglück wächst: Genauer gesagt vor einem GAU im von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk von Saporischschja. Auf Twitter machen Videos von Raketenangriffen auf die Stadt mit dem größten Atomkraftwerk Europas die Runde. Und nicht nur die lassen die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) aufhorchen.
In Saporischschja haben russische Raketen ein Wohngebäude getroffen. Mindestens ein Mensch ist gestorben, 32 wurden verletzt. Auch Ärzte ohne Grenzen ist in der ukrainischen Großstadt vor Ort. Auf Twitter schreibt die Organisation, es sei bereits das zweite Mal in diesem Monat, dass sie dort gebraucht werden. Viele der Menschen seien orientierungslos und bräuchten sowohl medizinische als auch psychologische Hilfe.
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AKW hängt nur noch an einer Notstromleitung
Unterdessen warnt die IAEA: "Die nukleare Sicherheit im Atomkraftwerk Saporischschja bleibt in einem prekären Zustand", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Mittwoch laut Mitteilung seiner Organisation. In Richtung der Kriegsparteien fügte er hinzu: "Ich fordere erneut ein Engagement aller Seiten, um die nukleare Sicherheit und den Schutz des Kraftwerks zu gewährleisten."
Seit drei Wochen werde das AKW nur noch über eine verbliebene externe Hauptstromleitung mit Strom versorgt, sagte Grossi. Wenn sie beschädigt werde, führe das zu einem Totalausfall der externen Stromversorgung. Die seit dem 1. März beschädigte letzte verbliebene Notstromleitung im Kernkraftwerk bleibe abgeschaltet und werde derzeit repariert. "Dies zeigt erneut, wie gefährdet die nukleare Sicherheit in Europas größtem Kernkraftwerk ist", sagte Grossi.
Bereits am 9. März war die Anlage den Angaben zufolge elf Stunden ohne externe Stromversorgung, als die Hauptstromleitung unterbrochen wurde. Damit war das AKW für die Reaktorkühlung und andere wichtige Funktionen der nuklearen Sicherheit auf ihre Diesel-Notstromaggregate angewiesen, wie die IAEA mitteilte.
Nach Angaben des ukrainischen Betreibers war das AKW infolge eines großflächigen russischen Raketenangriffs von der regulären Stromversorgung abgeschnitten worden. Grossi warnte zudem vor dem Druck, dem das AKW-Personal ausgesetzt sei. Die reduzierte Personalstärke in Verbindung mit dem psychologischen Stress durch den anhaltenden militärischen Konflikt wirke sich auf die nukleare Sicherheit und den Schutz des Kraftwerks aus.
(Mit Material von dpa)
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