Im Hafen und nicht auf Seenot-Rettung: Die Ocean Viking.Bild: imago images / Independent Photo Agency Int.
International
Das private Rettungsschiff "Ocean Viking" ist
nach Angaben der Betreiberorganisation nach elfstündiger Inspektion
am Mittwoch im Hafen von Porto Empedocle auf Sizilien festgesetzt
worden.
Hilfsorganisation: Gerettete sind keine Passagiere
Die italienischen Behörden hielten das Schiff auf unbestimmte
Zeit fest, teilte SOS Mediterranee in der Nacht zum Donnerstag mit.
Es handle sich um "eine neue Stufe behördlicher Schikane", beklagte
die Hilfsorganisation. Das Schiff habe mehr Personen befördert, als
im Zertifikat für die Ausrüstung von Frachtschiffen angegeben, sagte
die Küstenwache demnach zur Begründung der Festsetzung. Die Betreiber
der "Ocean Viking" halten dies für nicht gerechtfertigt.
Zwar komme es bei Rettungseinsätzen vor, dass das Schiff mehr
Menschen aufnehme, als in den Papieren angegeben. Diese sollten aber
nicht als "Passagiere" definiert werden, da es sich um "bei
Seenotfällen Gerettete" handle, also um Menschen, die vor dem
Ertrinken bewahrt worden seien, argumentiert die Hilfsorganisation.
"Nach internationalem Seerecht ist deren Rettung Pflicht."
Zuletzt 180 Menschen gerettet
Zuletzt hatte die Besatzung der "Ocean Viking" am 25. und 30.
Juni 180 Menschen aus dem Mittelmeer gerettet. Anfang Juli durften
die Migranten das private Rettungsschiff in Porto Empedocle
verlassen. Wegen der Coronavirus-Pandemie waren sie zwischenzeitlich
auf einer Quarantänefähre untergebracht worden.
Wegen zu vieler "Passagiere" muss die Ocean Viking im Hafen bleiben.Bild: imago images / ZUMA Press
Italien und Malta hatten sich in der Corona-Pandemie zu nicht
sicheren Häfen erklärt. Trotzdem brechen Migranten von Libyen und
Tunesien in Richtung Europa auf. Rom und Valletta nahmen zuletzt zwar
wieder Menschen von Schiffen auf, doch die Länder zögern mit der
Zuweisung von Häfen oft lange. Sie fordern von anderen EU-Staaten
regelmäßig Zusagen für die Weiterverteilung der Menschen.
(vdv/dpa)
Anfang des Jahres führte Günther Felßner noch als Vorsitzender des Bayerischen Bauernverbands die Proteste der Landwirte gegen die Ampel-Regierung in Berlin an. Mit gelber Warnweste stand er an der Spitze von Traktor-Kolonnen und protestierte unter anderem gegen die Politik von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).