Noch immer gehen die Menschen im Iran auf die Straße, um für ein freieres und selbstbestimmteres Leben zu protestieren. Der Sicherheitsapparat des Regimes greift mit voller Härte durch. Mittlerweile sollen, nach Einschätzungen von Menschenrechtsaktivist:innen, mindestens 450 Demonstrant:innen getötet und knapp 18.000 verhaftet worden sein.
Weltweit solidarisieren sich Menschen mit den Protestant:innen – und auch beim Treffen des Netzwerks Frauen 100 war die angehende Revolution Thema. Eine dieser Frauen ist die Grünen-Chefin Ricarda Lang. Mit klaren Worten macht sie in ihrer Rede deutlich, was die Proteste weltweit bedeuten.
In einem Interview sei Lang gefragt worden, ob für sie jetzt im Vergleich mit den Frauen im Iran, Debatten, die in Deutschland geführt würden, irrelevant seien. Sie erklärt, dass damit die Gender-Pay-Gap und die Frauenquote gemeint gewesen seien. "Ich kann nicht für die Frauen im Iran sprechen", stellt Lang klar und fährt fort:
Die Losung, Frau, Leben, Freiheit sei universell, macht Lang deutlich. In manchen Teilen der Welt werde dieser Grundsatz viel härter angegriffen – "aber in wenigen Teilen ist er wirklich vollendet", sagt Lang. Die Grünen-Chefin hat sich auch vor der Veranstaltung mit den Frauen im Iran solidarisiert.
Das Netzwerk Frauen 100 nennt sich selbst eine feministische Plattform. Bei Netzwerkveranstaltungen treffen sich Frauen aus unterschiedlichen Bereichen, um sich über Themen auszutauschen, die für Frauen besonders relevant sind.
Neben Lang waren an dem Abend auch die Menschenrechtsaktivistin Düzzen Tekkal, die ehemalige Digitalministerin Dorothee Bär (CSU) oder auch SPD-Chefin Saskia Esken im Adlon-Hotel in Berlin anwesend.
Esken erinnerte in ihrer Rede an vergangenen beiden Protestwellen – 2009 und 2019 – die beide schnell und blutig niedergeschlagen wurden. "Dieses Mal muss es anders sein", machte Esken deutlich. "Deshalb müssen wir hinsehen!"